Das Schöne und dergleichen

Bild von Alf Glocker
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Es gibt schöne Frauen, schöne Landschaften, schöne Dinge (= Spielzeuge aller Art), schöne Stunden, ja sogar einen schönen Tod … Am schönsten von allem aber ist doch ein schönes Leben! Schön gesagt ist vieles, leicht daher. Man kann auch einiges schönreden, dann ist Schönheit Programm. Wenn man aber sehr kritisch ist, dann kommt einem einiges gar nicht so schön vor, wie es den anderen erscheint.

Wie darf man das verstehen? Nun, für einen Neandertaler sind Neandertaler wunderschön, selbstverständlich auch abgestuft, aber für einen Homo sapiens sind sie das sicherlich nicht. Für ihn gelten ganz andere Maßstäbe. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, wobei das Wörtchen „Natürlich“ wahrscheinlich eine eher unnatürliche Bedeutung hat …

Vermutlich haben sich ein paar Männer unserer Vorfahren gelegentlich sehr junge Neandermädchen gekrallt (wenn z. B. zuhause mal wieder der Haussegen schief hing) und ihnen angetan, was sie zuerst mit ihren Frauen machen wollten. Das erklärt zumindest den geringen Neandertaler- Anteil in unseren Genen.

Dieses Phänomen kann man auch heute noch in Ländern oder Kulturkreisen bewundern, wo manchmal sogar Ziegen herhalten müssen, wenn kein Menschenweibchen in Sicht ist. Ob das dann immer noch „schön“ ist, darf zwar bezweifelt werden, aber solange Mann sich danach sehnt, etwas „Schönes“ zu erleben, kommt es halt zu unerklärlichen Zwischenfällen.

Tja, Schönheit muss man sich halt auch leisten können – und das ist durchaus doppeldeutig gemeint. Erstens sind vor allem schöne Frauen manchmal so gut wie unerschwinglich geworden (was natürlich nur für den freien Teil der Welt gilt, der selbstverständlich auch – nicht ganz zu Unrecht – immer kleiner wird), aber zweitens schrumpfen deshalb auch bestimmte Völker.

Die Männchen kommen gar nicht mehr an die Weibchen ran. Vorher müssten sie nämlich andere schöne Sachen erworben haben: Ein Haus am See, einen großartigen Titel, einen Ferrari und dergl., oder aber einen furchtbaren Ruf, einen, der so schrecklich ist, daß sich die Frauen reihenweise in ihr Schicksal ergeben, um später nicht ohne Vorwarnung vergewaltigt zu werden.

Da versuchen sich wahre Menschenfreunde dann doch lieber gleich an den „schönen Künsten“, um wenigstens die restlos versauen zu können. Das ist vergleichsweise ungefährlich, wenn man einmal von der Indoktrination einfacher Spatzenhirne mit völlig verqueren Lebensanschauungen absieht, in welchen sich die Naturgesetze von Dominanz durch Können absolut pervertieren.

„Das ist eine schöne Schei…“ könnte man sagen, aber das hätte dann wahrlich nichts mehr mit Ästhetik zu tun. Doch wofür braucht man die eigentlich? Man könnte doch genauso gut stark verbeulte Luxuslimousinen fahren, oder in Häusern auf Müllhalden wohnen, man könnte sich absolut hässliche Kinder wünschen und sie zusammen mit abscheulichen Frauen zeugen.

Also wozu der ganze Schmus? Weg damit! Weg mit der Musik, oder wir machen welche aus Jammertiraden, aus entsetzlichen Quietschtönen, aus purem Lärm! Werden wir dann glücklicher sein, wenn es nichts Schönes mehr auf der Erde gibt? Bedenken wir: Das Schöne ist oft auch gefährlich … wir erinnern uns an die Regenwälder. Zündet sie doch einfach an!

Und dann? Na, dann ersticken wir an unserer Blödheit und vielleicht auch, weil wir einfach nichts mehr zu essen und zu trinken haben … Lieben können wir ja trotzdem noch – und zwar jeden Dreck, auf der Straße oder wo es uns beliebt, was man uns befiehlt, wovor wir uns ekeln usw. Wir selbst sind bereits zu Ekeln geworden: geschmacklos, stillos, unschön, durch und durch schlecht.

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Kommentare

05. Sep 2019

Nicht schlecht war der Essay -
Er scheint schon okay!

LG Axel

06. Sep 2019

Vielen Dank lieber Axel!

LG Alf