Die Seele des Staates 121

Bild von Alf Glocker
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(Befangenheit)

Damit wir nicht unausgesetzt denken müssen, hat uns das Schicksal Aufgaben erteilt, die uns davon abhalten sollen und können. Sie befassen sich mit ganz banalen Dingen – ohne die allerdings ein tägliches (Über)Leben nicht möglich ist.

Je nach der Stufe, auf der sich eine Zivilisation befindet, dreht es sich dabei, mehr oder weniger qualitativ, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln, um die Beschaffung von Geschlechtspartnern, um den Wohlstand (so bescheiden er auch sein mag) und um die Arbeit, von der man abhängig ist.

Dabei verrichtet das menschliche Gehirn ein gerüttelt Maß an sich stets wiederholenden Aufgaben, die ebenso viel Geschick erfordern wie sie nützlich sind. Dabei erfährt er aber nicht nur Befriedigung, er wird auch abgelenkt.

Wovon wird er abgelenkt? Nun, vom tatsächlichen Ablauf der Ereignisse! Ganz weise Menschen werden nun einwenden, daß die sich wiederholenden Aufgaben zur Beschaffung und Verwendung (über)lebensnotwendiger Dinge, der Ablauf der Ereignisse SIND – und damit haben sie natürlich auch Recht.

Aber getäuscht sind wir durch diese tiefe Weisheit auch! Denn, sobald die Aufgaben, welche sich mit der Beschaffung und Verwendung (über)lebensnotwendiger Dinge alleingültig werden, sind wir der arglistigen Täuschung anheimgegeben!

Denn, hinter unserem Rücken vollziehen sich die wahren Absichten der Kraft, die Weltgeschichte zu schreiben pflegt – und wir haben, vor lauter Pflichterfüllung oder Erfolgsstreben total übersehen, wie sich die Umwelt verändert hat.

Da bricht plötzlich eine Epidemie aus, da überwältigen uns Naturkatastrophen, da „kommt ein Krieg“, ob wir nun hingehen, oder nicht, da sehen wir scheinbar hilflos zu, bei allem was passiert – und was tun wir? Wir konzentrieren uns auf die Verrichtung und die Beschaffung (über)lebensnotwendiger Dinge!

Wir heiraten bei Überschwemmungen, während wir an Dämme glauben, wir gebären in einer Hungersnot, weil wir uns Ernten wünschen, wir wählen eine bestimmte Partei oder gleich mehrere davon, weil wir unsere Jobs behalten möchten, damit wir in Urlaub fahren können.

Alles läuft ab, wie es immer abläuft! Der „Optimist“ wird nun hinzufügen: „Wie es auch immer ablaufen wird“ – und er wird sich ganz gewaltig geirrt haben!

Solange wir nämlich nicht begreifen, was sich hinter den Kulissen dieser Verrichtung und den Besorgungen (über)lebensnotwendiger Dinge abspielt, werden wir wie die größten Tollpatsche, in alle aufgestellten Fallen des Schicksals rennen, die „es“ sich nur einfallen lassen kann und wird! Und dagegen ist die Besorgung und Verrichtung (über)lebensnotwendiger Dinge nur ein Pappenstiel!

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Kommentare

09. Feb 2016

Dauernd zu denken, das wär kaum gut -
Doch gut, wenn ab und zu man's tut...

LG Axel