Die Thomasbibel / Bibelhandschrift umfasst 1475 Seiten. Darunter auch den Thomasbrief mit 8 Kapiteln. Das 8. Kapitel stelle ich hier vor:
Thomas 8
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, und gebot dem Menschen nicht zu essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Aber weil es so verlockend war klug zu sein, nahm der Mensch die verbotene Frucht, und seine Zukunft selbst in die Hand; und die letzten 6 Tage brachen an. 2Der Mensch beschloss frei zu sein, reich, schön und glücklich; nicht mehr das Ebenbild eines Gottes, sondern ein wahrer Mensch. Er glaubte an den Fortschritt und an die Planung seiner Sicherheit. Er entwickelte den Wunsch nach vielen Gütern, ohne zwischen den Notwendigen und den Überflüssigen zu unterscheiden. Er wusste, dass Wachstum ohne Zusammenbruch nur möglich ist, wenn die materiellen Grundlagen wie Nahrungsmittel und Rohstoffe mit wachsen und das natürliche Gleichgewicht der Erde gewahrt bleibt; Völkerfriede, soziale Stabilität, Erziehung und Beschäftigung gegeben sind, aber es kümmerte ihn nicht. 3Durch die Zerstörung der Umwelt, durch Misswirtschaft, durch die Bereitschaft Streitigkeiten kriegerisch zu lösen, durch soziale Ungleichheit, durch die rücksichtslose Entwicklung von Wissenschaft und Technik um jeden Preis, durch das Fehlen einer moralisch, politisch glaubhaften Führung und durch eine Bevölkerungsexplosion insbesondere unter den Armen machte der Mensch aus der ihm überlassenen Erde ein Tollhaus. 4Während die meisten Menschen in bitterer Armut lebten, war ein sehr kleiner Teil unermesslich wohlhabend. Zu seiner Sicherheit wurden immer gefährlichere Waffen gebaut, und das Feuer begrenzter Kriege verbrannte 1/3 der Erde und der Bäume! Da ward aus Abend und Morgen der 1. Tag.
5Vom Menschen veränderte und künstlich neu gezüchtete Früchte, die den Hunger der Armen beenden sollten, weil sie billig und nährstoffreich waren, brachten leider auch seltsame Veränderungen des Menschen und erstaunliche Erscheinungen unter den Tieren hervor, und viele starben an den Krankheiten, die sie selbst ursprünglich als Waffe entwickelt und versehentlich freigesetzt hatten. 6Die modernste Arznei wirkte nicht mehr, weil sie zu lange an die Tiere verfüttert wurde und über ihr Fleisch in den Menschen gelangte, so dass sie die Krankheiten und Seuchen nicht mehr heilen konnte. Aber der wohlhabende Mensch gab viel Geld für die Forschung an einem Mittel aus, um ewig leben zu können. 7Er entschlüsselte fast vollständig woraus er gemacht war und versuchte sich auch an der Frucht des ewigen Lebens, die nur in der Mitte des göttlichen Gartens wächst; aber etwas ging schief in seiner Giftküche und anstatt ewigen Lebens waren die Folgen furchtbar für Pflanzen, Tiere und Menschen. Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. 8Unter den Tieren gingen viele Vögel am Insektenpulver ein, das den Raupen bestimmt war, Feldhasen an den Bleiwolken von der Strasse, Hauskaninchen an den Krankheitserregern, die eine Vermehrung der Wildkaninchen verhindern sollte, Fische im Meer und in den Gewässern am Giftmüll, der auf dem Grund lagerte, ihnen aber gar nicht gut bekam. Denn 1/3 des Meeres war verseucht! Da ward aus Abend und Morgen der 2. Tag.
9Viele Menschen verhungerten, weil die Könige und Herrscher, die Reichen und Mächtigen dieser Welt ihnen keine ausreichende Nahrung gaben entweder um den Preis stabil zu halten, oder wenn Fremde dem Hunger ausgesetzt waren um die Bevölkerung im eigenen Land nicht zu verärgern, damit das Volk, dem sie das Recht noch nicht entzogen hatten, ihre Obersten selbst zu wählen, sie nicht absetzte; denn jeder war sich selbst der Nächste. 10Einige erklärten sich auch für unzuständig und andere trieben die Preise nach oben, um sich zu bereichern. Sie warfen lieber weg, was nicht genug Gewinn abwarf. Der Mensch zerstörte Weideland und Anbauflächen für Nahrungsmittel in dem er grosse Mengen Wasser aus dem Boden pumpte, um höhere Erträge zu erzielen. Da wurden fruchtbare Äcker zur Wüste und Weiden zur Steppe. 11Wachstumsbeschleuniger und Schädlingsbekämpfungsmittel setzte er ein, um mehrmals im Jahr noch schönere Früchte ernten zu können und liess dem Boden keine Zeit sich zu erholen. Da verdarb das fruchtbare Land und die Saat ging nicht mehr auf. 12Und er holzte wahllos Wälder ab, vergas aber für seine Nachfahren genügend neue zu pflanzen, denn er lebte so, als wäre seine Generation die Letzte. Das Gras verdorrte auf den Feldern, das Laub an den Bäumen, das Moos an den Felsen, die Blumen in den Gärten und das Getreide auf dem Acker. 13Denn der Mensch machte das Wetter selbst und verteilte den künstlichen Regen nach einem genauen Plan. Leider hatte der Plan einen Fehler. Da ertranken 1/3 der Menschen und 1/3 verdurstete! Da ward aus Abend und Morgen der 3.Tag.
14Auf der Erde waren die Völker bestürzt und ihre selbsternannten Weisen wurden ratlos über die von Stürmen aufgewühlten Meere, die Wolkenbrüche und die heranflutenden Wassermassen; da entsetzten sie sich. 15Unerträgliche Hitze und beissende Kälte, nicht enden wollender Regen und anhaltende Dürre lösten einander ab. Frühling, Sommer, Herbst und Winter kamen durcheinander, da wurde es ungemütlich auf der Erde. 16Und der Mensch änderte das Klima durch Erwärmung der Atmosphäre, indem er die von ihm verpestete Luft auch noch kräftig aufheizte. Niederschläge in den tropischen Feuchtgebieten erhöhten sich daraufhin, fruchtbare Gebiete verwandelten sich in subtropische Trockenzonen, der Meeresspiegel stieg durch die Erderwärmung immer höher und wo vorher gutes Land war, von dem sich Menschen und Tiere ernährten, rauschte nun tosend das salzige Meer. 17Aber der Mensch verbrannte weiter Öl, Gas, Kohle und Holz. Ausserdem schleuderte er giftige Abgase in die Luft, die doch alle so nötig zum Atmen brauchten. Es wurden Zeichen sichtbar an der Sonne, dem Mond und den Sternen; die Kräfte des Himmels wurden erschüttert, weil nun der Nordpol am Südpol war. 18Vulkane schleuderten Staub und Asche in den Himmel, sodass es recht schummrig war auf Erden. Ein Kraftwerk explodierte und eine pilzförmige Wolke zog todbringend um die Welt. Sonne, Mond und Sterne verloren ihre Leuchtkraft zu 1/3! Da ward aus Abend und Morgen der 4. Tag.
19Feuer, Rauch und Schwefel hüllte die Erde ein. Die Menschen führten Kriege um Wasser und Öl, weil sie ihre Existenzgrundlage gefährdet sahen. Von ihren Führern angestiftet, kämpften sie auch um religiöse Weltanschauungen, weil sie hungerten und ohne Zukunftsaussicht nichts anderes zu tun hatten. 20Terror, Mord und Totschlag waren an der Tagesordnung und die Reichen schlossen sich in ihren Festungen ein. Aber sie bekehrten sich nicht zu Gott, vielmehr fluchten sie ihm, weil er ihnen doch das Glück schuldig war. Er war doch der liebe Gott! 21Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhand nahm, erkaltete die Liebe bei vielen. Einige traten unter dem Namen Gottes auf und sagten: Ich bin der, der da kommen soll, aber kein Blitz erhellte die Nacht! Sie führten viele in die Irre indem sie den genauen Zeitpunkt des Weltuntergangs verkündeten. Aber nur Gott, bei dem 1 Tag wie 1000 Jahre ist, kennt Tag und Stunde. 22Die Schlange, der verlogene Teufel, kam als Himmelswesen auf die Erde, tat Zeichen und Wunder und verbot den Glauben an Gott, weil er der geistigen Entwicklung und Aufnahme der menschlichen Rasse in die kosmische Gemeinschaft hinderlich wäre. Sehr viele Menschen glaubten ihm. 23Ein Volk erhob sich gegen das andere und überall geschahen nicht nur Hungersnöte, gewaltige Erdbeben, Seuchen, Raub und Mord, sondern durch die Abartigkeit des Menschen, dessen Gewissen vollständig verkümmert war, so schreckliche Dinge, dass sie hier nicht im Einzelnen beschreiben werden sollen. Tiere würden so etwas einander nicht antun! 1/3 der Menschen wurden durch Kriege getötet! Da ward aus Abend und Morgen der 5. Tag.
24Jerusalem wurde angegriffen und wehrte sich. Da waren Wasser und Boden in Babylonien für Generationen verdorben; Rauch stieg auf und niemand konnte hindurch ziehen. 25Dunkle Rauchschwaden lagen über den Städten. Selbst die verschmutzte ungesunde Luft reichte kaum noch für 1/3 der übrig gebliebenen Menschen. Saubere Luft war wertvoller als 666 Goldschekel und der Weltbeherrscher verkaufte sie nur denen, die seinem Namen dienten. 26Wer sich aber ungeschützt den Rauchschwaden oder dem giftigen Regen aus den Pilzwolken aussetzte starb qualvoll. Tiere, unterschiedlichster Grösse; mit dem blossen Auge nicht sichtbar die einen, die durch die feinsten Filter gingen um dem Menschen zu schaden; riesig und angriffslustig die anderen, die der Mensch in seinem Wahn verändert hatte, damit sie ihm besser dienten, entzogen sich seiner Kontrolle, und es gab keinen Ort, wohin er vor ihnen fliehen konnte. 27Das Licht ging aus, Staub und Asche verhüllten Sonne, Mond und Sterne. Künstliches Licht war teuer, denn die Sonnenmaschinen funktionierten nicht mehr und die Wind- und Wasserräder waren vom Sturm zerstört. Künstliche Intelligenz übernahm im Jahr 6666 die Kontrolle. 28Dann hüllte Feuer den ganzen Erdball ein, Berge brannten, Meere verdampften und der blaue Planet wurde rot, schmutzig braun, und dann aschgrau. Schliesslich zerging der Himmel prasselnd, die Elemente verbrannten und lösten sich auf. Die Erde und alles was auf ihr war, wurde nicht mehr gefunden! Da ward aus Abend und Morgen der 6. Tag.
29Dann war endlich Ruhe. Da, wo im Universum zuvor die Erde war, ist es wüst und leer. Die Seelen der Menschen, die sich Gott nicht nahen wollten, geistern unstet umher. Der Teufel und seine Anhänger spotten in ihrer Verdammnis über den Menschen, der seine Zukunft selbst in die Hand nahm und wie Gott sein wollte. 30Aber im Reich Gottes herrscht Freude bei denen, die begnadigt wurden im Gericht. Und als Engel Gottes erlebten sie staunend einen neuen Tag; denn: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 31Gott war ist und wird immer Alles sein, 1. Gott schränkt sich selbst ein. In die so entstandene Leere, in das Nichts, in das Dunkel hinein spricht Gott: Es werde Licht und im Urknall wird Zeit, Raum und Masse, Multiversen, Galaxyen und in irgendeiner Milchstrasse, in irgendeinem Sonnensystem auf irgendeinem Planeten entsteht Leben, weil Gott es so will. 32Nicht weil Pyrid, Methan, Schwefelwasserstoff und Kohlenstoffmonoxid in wässriger Lösung unter Blitzeinschlag Aminosäuren hervorbringen. Da braucht es den gelenkten Zufall, ein Wunder aus Mutationen und Modifikation. 33Das Leben wird vielschichtig und komlex, emotional und intelligent, und eines Tages antwortet ein lebendiges Wesen auf die Frage: Wo bist du, Adam, Erdling, Mensch: Hier bin ich. Ich bin da! Aber das ist der grosse heilige Name Gottes, der sei gerühmt und erhöht, gepriesen und gelobt, verherrlicht und gefeiert, für immer und für alle Ewigkeit, Amen.
Bibelübersetzung / Bibelhandschrift / Thomasbibel in 3 Bänden: Bibel I: ISBN 9783741896460; Bibel II: ISBN 9783741896477; Bibel III: ISBN 9783741896484
Das einzige, noch im Haushalt meiner Mutter vorhandene Nachschlagewerk, die „Alibibibel“ hatte sie in den fünfziger Jahren, noch vor meiner Geburt, im Ofen verbrannt und die Oma konnte es nicht verhindern. Die Bibel war von dem atheistischen Opa in einem Gebrauchtwarenladen 1941 erstanden worden. Wenn die GeStaPo aufgrund eines Verdachts bei ihnen vorbeigekommen wäre, dann wollten sie als Beweis, dass sie keine Juden sind, die Bibel vorzeigen. Natürlich hätte ihnen das nichts genutzt.
Nun ist die verbrannte Bibel zwar nicht "auferstanden", so wie Phönix aus der Asche, aber ich konnte einen Ersatz schaffen.