Chester und die Feen

Bild von Magnus Deweil
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Die Arbeit der der junge Chester nachging, war keineswegs zu frieden stellend. Er stand 10 Stunden am Tag in einer Halle um Stahlseile zu fertigen, die dann später in schwere Betonsteine ein gefügt werden sollten, damit man sie mit einem Kran anheben kann. Eigentlich war er gelernter Buchbinder, verdiente aber zu Wenig um seine Frau mit zu finanzieren und einen Buchbinder brauchte man heutzutage sowieso nicht mehr. Und auch sonst, war er mit dem Leben das er führte recht unzufrieden. Seine Frau hatte ihn für einen Businessmann verlassen. Sie war vom einen Tag auf den anderen weg. Er sah sie noch, lachend über die Straße laufen und in einen Mercedes einsteigen. Er selber hatte nicht mal ein Auto, er musste seinen alten kaputten Opel an eine Spedition verkaufen, die die restlichen Teile, die noch brauchbar waren, irgendwo in Osteuropa weiter verkauften. Sein Hund war vor kurzem davon gelaufen und von Tierfängern erwischt worden. Die Auslösesumme für den geliebten Labrador konnte Chester trotz der 10 Stunden Arbeit am Tag auch nicht bezahlen. Ein tragisches Dasein, das der junge Chester fristete. Seine Tage waren immer die Selben, er stand auf, fuhr mit dem Bus zur Arbeit, hörte sich von seinem Vorgesetzten an wie schlecht er doch arbeiten würde, fuhr mit dem Bus zurück und ging ins Bett. Eines Nachts jedoch erwachte Chester aus einem Traum. Es war viel mehr eine Erinnerung. Seine Mutter erzählte ihm, als er noch ein Kind war, von den Feen und Gestalten die in einer Welt lebten, die für die Augen der Menschen nicht sichtbar war. Eine Welt, in der die uns bekannten physikalischen Gesetzte nicht gelten würden. Er hielt es zunächst für albern und versuchte wieder weiter zu schlafen. Der Gedanke und die Erinnerungen an die Geschichten seiner Mutter beschäftigten ihn aber noch einige Stunden. So kam es, dass Chester am nächsten Morgen, völlig übermüdet bei der Arbeit erschien. Auch der Kaffee, der alles andere als gut schmeckte, brachte ihn nicht zurück zur Wachheit. Sein Vorgesetzter hielt ihm nun nur noch mehr vor, dass er zu schlecht und zu wenig arbeite. Als er endlich wieder zuhause war ließ er sich erschöpft in sein Bett fallen, schloss die Augen und schlief. Erneut träumte er von dieser Welt, von diesem Ort. Vom Tor von Glastonbury, dort lebten die gutmütigen Wesen. Chester erwachte erneut aus diesem Traum. Er stellte sich vor, wie es wäre dort zu leben, oder zumindest einmal zu sehen, wie es dort ist. Kurzzeitig dachte er darüber nach, einfach nach Glastonbury zu fahren und nach zu sehen, was es mit diesen Geschichten auf sich hatte. Er wandte sich aber wieder dem Schlaf zu, da dieser wohl wichtiger war, damit er am Morgen wieder Arbeiten kann, besser als am Vortag. Die Sonne ging auf und Chester machte sich wie gewohnt auf den Weg zur Arbeit, dort angekommen, teilte ihm sein Vorgesetzter mit, dass die Firma an Personal einsparen müsse und Chesters Arbeitsplatz, war einer von denen, die man sich sparen könne. Da beschloss Chester kurzerhand, er hatte nichts mehr zu verlieren, sich auf den Weg zu machen. Er wollte diesen Myhten auf den Grund gehen. Er hatte immer einen Rucksack, mit einer Flasche Wasser und einem Müsliriegel, sowie einer Jacke dabei. Er setzte sich in den nächsten Bus Richtung Glastonbury. Schon nach einer halben Stunde fahrt, hatte er seinen Müsliriegel gegessen. Nach einigen Stunden erreichte er Glastonbury. Er ging den Rest zu Fuß weiter. Er stapfte Stunden lang querfeldein über sumpfigen Untergrund, bis er schließlich den Tor erblickte. Ein Hügel der zwischen all den flachen Feldern und Sümpfen hervortrat. Oben auf dem Hügel stand der Turm von St. Michael. Einige Sagen und Legenden rangten sich um diesen Ort. Der Tor sei Avalon, König Arthus hätte hier verweilt. Chester maschierte voller Eifer den Hügel hinauf und begann zu suchen. Er suchte wie vom Wahn gepackt nach Hinweisen, nach irgendetwas, das ihn in seinem Aberglauben bestätigte. Er lief um den Turm herum und begutachtete jeden gemauerten Stein. Nach Stunden der Suche, setzte er sich auf die Wiese, holte aus seinem Rucksack die Flasche Wasser heraus und nahm einen Schluck. Er schloss damit ab, dass es sich doch nur um eine Legende handelte. So steckte er die Wasserflasche wieder in seinen Rucksack, stand vom Boden auf und begann den Hang des Hügels, enttäuscht, hinab zu schlendern. Ein Schmetterling, der etwas größer war, als es Chester gewohnt war, begleitete ihn ein paar Meter, bis er Chester auffiel. Er flatterte um seinen Kopf herum, schlug ihm fast schon mit den Flügeln ins Gesicht. Und dann bemerkte Chester, dass es sich nicht nur um einen einfachen Schmetterling handelte. Das kleine Wesen hatte Flügel ja, aber daran war ein menschenähnlicher Körper gewachsen. Das kleine Wesen hatte blondes Schulterlanges Haar, einen gelben Rock, den blaue Punkte zierten. Die Flügel schimmerten, je nachdem wie sie gerade ins Licht fielen, blau, silbern und golden. Kein Zweifel. Es muss eine Fee sein dachte sich Chester. Und so war es auch. Noch bevor er sie begrüßen konnte und fragen konnte ob er denn träume, flog die Fee den Hügel wieder hinauf. Chester folgte ihr bis zu einer Tür. Die Tür befand sich in dem Turm, von dem Chester zuvor jeden Stein genauestens untersucht hatte. Vorhin fand er aber keine aus Holz gefertigte Tür, sie schien wie aus dem Nichts erschienen zu sein. Mit aller Kraft zog die kleine Fee an dem Griff und sie schaffte es sogar sie zu öffnen. Sie gab Chester mit den Händen zu verstehen, dass er hinein gehen soll. Er trat durch die Holztür. Zunächst war es dunkel, er konnte seine eigenen Hände nicht mehr sehen. Mit jedem Schritt den er tat, wurde es jedoch heller, bis er schließlich bemerkte, dass er auf dem Kopf stand. Alles war auf dem Kopf, als liefe er an der Decke. Und jetzt entdeckte Chester auch mehrere Feen, alle in den Unterschiedlichsten Farben. Blonde, Brünette, Schwarzhaarige. Manche mit kurzem Haar, manche mit langem Haar und alle trugen andere Kleider und Anzüge. Aber es waren nicht nur Feen. Nein auch Kobolde und

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Kommentare

16. Aug 2020

Im Traum - oder am Ende - schließt sich der Kreis,
spannend erzählt!

Lieben Gruß, Monika

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