Hinterausgang

Wie aus dem Nichts erscheinen zwei Herren im Türrahmen, der eine sieht aus wie der andere – gleicher Haarschnitt, grauer Anzug, blendend weißes Hemd, gestreifte Krawatte. Sie ziehen die Köpfe ein, und sind drinnen, sitzen schon auf den wackligen Stühlen. „Ihre Frist ist abgelaufen!“, verkündet der eine und klappert seine Rede herunter. „Wo kann man hier Geld tauschen?“, unterbricht der andere, sein Blick schweift argwöhnisch über Termitenhügel und Matratze. „In drei Monaten haben Sie sich am anderen Ende der Welt einzufinden!“ beharrt der eine und breitet meinen Arbeitsvertrag aus – 127 Seiten stark, Querformat, kleinkariert – der Firmenname, schwarz auf weiß gestempelt, rechts oben: DEUTSCHES MASS, darunter kleiner: datiert, mein Name, Personenkennzahl. Umhimmelswillen, ich erinnere mich an den Namenszug auf der Hauswand, ein altes Familienunternehmen. Dieser Schreck! Besser keine Fragen stellen, ich könnte mich um Kopf und Kragen reden. Trotzdem, nein, nun erst recht: sofort aufwachen. JETZT!

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