Um einen Eindruck zu gewinnen, was derzeit wirklich in den Köpfen der Frauen vor sich geht, habe ich mich als Reporter verkleidet und bin auf die Straße gegangen. Dort habe ich weibliche Gestalten angesprochen die mir besonders ehrfurchtgebietend erschienen, ihnen das Mikrophon vor die Nase gehalten und sie gefragt: „(Hoch)Würden sie mir bitte erklären wie feministische Ziele in Zukunft, angesichts der wachsenden Bedrohung durch eingeschleppte Gehirnparasiten aussehen könnten?“ Das hatte ich jedenfalls vor. Aber es kam wieder mal alles ganz anders.
Die Erste, die ich traf, blickte, ohne Augenhöhe, von unten auf mich herab und begann sofort zu reden. Leider muss sie mir geistig dermaßen überlegen gewesen sein, daß ich nicht ein Wort verstand. Also – die Worte verstand ich sehr wohl, nur Zusammenhänge konnte ich, ums Verrecken, nicht erkennen. Zunächst versuchte ich das imposante Geschöpf noch zu unterbrechen, dann aber gab ich dieses Vorhaben, ihrer zugegebenermaßen auffällig vorhanden Attraktivität wegen, auf.
Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte was die gute Frau gesagt hat, der lese die folgenden Zeilen, ohne mir jedoch etwas ankreiden zu wollen. Ich habe das Unmögliche versucht und bin kläglich gescheitert. Gescheiter geworden bin ich jedoch nicht! Hier ihre Aussage(n):
„Ich bin durchaus nicht geh-läufig mir ein Schmerzmittel auszustellen. Die Häufigkeit solcher Übertriebenheiten ist einfältig, aber ich beginne durchaus mit mir selbst ... >alle Männer sind Scheiße!< Das ist wie beim Fliegenfischen – mit Ungeziefer fängt man Mäuse ... ebenso zweibeinige. Heilig zu sein hat auf dieser Welt nur eines – die verunreinigte Seele! Der Absolutismus niederer Daseinsformen ist für mich wie das Sahnehäubchen auf dem Schweinebraten der Lust!
Glück hingegen, das nicht von einem Tüchtigen rücksichtslos ausgenutzt wird, verachte ich zutiefst. Sicherheitshalber sehe ich nicht fern – ich betrachte mir jede Misere, die ich veranstaltet habe, aus der von mir prophezeiten Nähe des Zähneklapperns, in Einheit mit dem Möglichen. Das ist Zauberei! So, wie auch ich Zauberei bin – oder habe ich sie etwa nicht verzaubert?“
Ich weiß noch, daß ich zu Nicken anfing und nicht mehr damit aufhören konnte. Ich nickte, während ich wie hypnotisiert nach Hause ging. Ich nickte, während dem Essen, weshalb ich kaum einen Bissen mit den Beißwerkzeugen zu fassen kriegte und ich nickte wohl auch noch nach dem zu Bett gehen, während ich einschlief.
Am Morgen war jedenfalls mein Kopfkissen völlig durchgescheuert und mir war rechtschaffen schwindlig – ich musste demnach auch im Traum noch genickt haben. Jetzt ist der Spuk glücklicherweise vorüber, nur die Furcht ist noch da, ich könnte noch einmal in meinem Leben in einen derart fürchterlichen Brainstorm geraten.