Um fortgesetzt und dauerhaft, wie auch durchgehend, bei guter Laune zu bleiben, muss Folgendes beachtet werden: Versuche niemals, etwas „richtig zu stellen!“ bedenke: Man denkt nicht eben mal so, man denkt in der Zeit! Alles zu seiner Zeit! Und: Das Denken war früher anders als „heute“ – egal wann Früher war und Heute ist … es ist immer alles anders! Des Weiteren: Es gibt keine Wahrheit und auch keine Vernunft, da sich Wahrheit und Vernunft immer der jeweiligen Epoche anpassen, sich anzupassen haben, angepasst werden – unangepasst untergehen! Das hat ein ehernes Gesetz zu sein, weil sonst einfache Geister ins Schleudern kommen.
Ein junger Mensch denkt anders als ein alter, weil er zu einer anderen Zeit geboren wurde! Ein alter Mensch hat „Erfahrung“, ein junger den „Neuen Zeitgeist“. Das will, soll, nein muss heißen, daß die Wahrheit für einen jungen Menschen ganz anders aussieht als für einen alten – basta! Das kann niemand bezweifeln dürfen! Denn sonst kommt alles durcheinander: Die Weltbilder purzeln auf der Erdoberfläche herum und die armen Menschen wissen nicht mehr, woran sie sich noch halten können, wobei die reichen Menschen dann plötzlich gar keine Handhabe mehr hätten, ohne die wiederum alles noch mehr in Unordnung käme … oder warum nicht?!
So kann also niemals etwas „richtiggestellt“ werden, weil es gar kein „Richtig“ gibt, geben kann, geben soll, oder auch darf – wie man’s nimmt, wie man’s gegeben bekommt bzw. als gegeben anzunehmen hat oder muss! Demnach kann es auch kein „freies Denken“ geben, das quasi zeitlos ist und für immer gilt! Wer sich auf dieses Glatteis begibt, kommt darin um, weil er so etwas wie eine Gefahr missachtet hat, nachdem er etwas richtiggestellt haben wollte – mit präzise überdachten Worten, die aber, falls sie früher einmal richtig gewesen sein wären, heute ganz falsch zu sein sollen, weil sie eben nicht frisch, sondern wahr sind. Nein, so nicht!
Einer, der früher schon durch unangepasstes Denken unangenehm auffiel und heute immer noch, oder besser „wiederum“ durch unangepasstes Denken auffällt, ist von daher, in seinem Denken, heute längst überholt und hat damals eben doch (hier bitte keinen Widerspruch dulden) auch so gedacht, wie man früher zu denken hatte. Wie soll es denn sonst gewesen sein?! Einfache Rechenaufgabe: Wenn früher ALLE dachten wie „man“ denkt, weil man eben zu denken hatte wie man eben zu denken hat, und heute ALLE denken wie man eben zu denken hat, wie denkt dann einer, der ganz bestimmt nicht so gedacht hat wie man sollte, oder nunmehr muss?
Die Antwort lautet: Gar nicht! Er bewegt sich mit seinem Denken entweder in den vorgezeichneten Spuren, oder sein Denken wird nicht wahrgenommen … und das, obwohl es doch gar keine Wahrheit, außer der Wahrheit einer Epoche, die sich grundsätzlich von den Wahrheiten anderer Epochen zu unterscheiden hat, gibt! Wer die Wahrheit sucht, der muss sich erst einmal erkundigen um welche es sich in der Gegenwart handelt, zu handeln hat, handeln darf, andernfalls wird er, den entsprechenden Richtlinien zufolge, gescholten, zurechtgewiesen, eingeengt, kurz gesagt: darauf hingewiesen, daß er sich gefälligst irrt, wenn er selbständig denkt.
Wenn man alle diese Grundsätze nicht ignoriert, sondern genau befolgt was man gesagt bekommt, dann erreicht man einen wunderbaren Zustand der Zufriedenheit. Das ist ein Gefühl, welches einem „gewissenhaften“ Individuum eben jene Sicherheit verleiht, die es braucht, um, sozusagen, einen „Kleinfrieden“ zu erleben, der gefährliche Eindrücke, wie auch Einflüsse ausschließt, weil sie nicht da sind, solange man das „moderne“ Denken (= das angepasste) nicht in Frage stellt und stattdessen einfach auf einem Standpunkt beharrt, der eventuell richtig wäre, wenn es da nicht die „jeweiligen Zeiten“ gäbe, in denen man eben nur denkt was gedacht wird.
Wenn man aber denkt was man denken soll und nicht was einer Wahrheit entspräche, die es, unter Umständen gäbe, geben könnte, oder ermöglicht würde, wenn man eben tatsächlich dächte, dann …! Denn: Denken will „gelernt“ sein! Man kann nicht einfach hergehen und sagen „1 + 1 = 2“ und dann noch darauf beharren, daß dies die „Wahrheit“ sei! Das war früher vielleicht so, aber eher auch nicht. Wenn jetzt aber eine, des erlaubten Denkens mächtige Person hergeht und behauptet: „1 + 1 = nur unter bestimmten Umständen, unter Berücksichtigung von 00, oder aber sogar von Wurzel aus Irgendwo 2, bzw. +- kann sein, kann aber auch nicht sein“,
so ist das jetzt die neue Wahrheit, die morgen schon keine mehr zu sein braucht, oder von einer noch abenteuerlicheren Wahrheit abgelöst wird. Wer kann das schon sagen?! Zur Zufriedenheit tragen die „Wahrheiten“ immer nur bei, wenn man sie rechtzeitig erkennt, sie nicht richtig zu stellen versucht und sich nicht auf die Logik versteift! Denn die einzige, immer zeitgemäße Logik ist eine logisch anmutende Abfolge von Fragen … 1. „Wie geht es mir womit?“ 2. „Was ist gerade modern?“ Und 3. und wichtigstens: „Was muss ich tun, damit ich genau ins Zeitbild passe?" Die Antworten sind einfach – es gibt nur eine: „Du darfst niemals etwas richtigstellen!“