„Das bringt das Leben so mit sich!“ Eine Parole? Nein, eine unglaubliche Weisheit, die nichts besagt! „Zwischen X und Y tut sich ein Zeitfenster auf." Nun, daß die Zeit Fenster hat, ist für einen klugen Erwachsenen völlig klar, denn „wir müssen uns den Erfordernissen des Marktes anpassen." Klar, an was denn sonst?! „Das ist völlig alternativlos!“ Wir sind alternativlos, denn „kein Mensch ist illegal“ – es sei denn, er denkt logisch. „Das muss man nur realistisch sehen“, sagt der gut informierte Mensch, der ganz genau weiß, was er von der „Realität“ zu halten hat: Sie ist ein Terrain, auf dem seine Wünsche nicht viel verloren haben, weil da immer einer ist, der die Richtung vorgibt. Einer, der – warum auch immer – tatsächlich in der Lage ist, das zu erreichen, was er anstrebt. Er braucht dazu nur die geeigneten Parolen.
Die „Anderen“ ringen nach Luft, oder um ihr bisschen Freiheit, das sie nicht einmal genau beschreiben können, wenn sie gefragt werden. Denn eine eigene Meinung zu haben, die über das hinausgeht, was „das Leben so mit sich bringt“, wenn sich das eine oder andere „Zeitfenster“ auftut, ist einfach … unrealistisch! Realistisch ist, daß Gott jedes Kind liebt, und daß er groß ist und es außer ihm keinen anderen Gott gibt … außer dem vielleicht, der dem Mann das Recht verleiht, eine Frau zu benützen, um Gott zu lobpreisen, oder einfach nur, um seine Lust auf Kurzweil zu befriedigen. Da muss sich kein Zeitfenster auftun. Das bringt das Leben so mit sich. Das ergibt sich aus den Erfordernissen des Marktes und das ist alternativlos! Man muss nur der Richtung folgen, die irgendwer vorgegeben hat, und schon sind „wir“ glücklich. Wir schnappen nicht mehr nach Luft, nein, wir verbeugen uns vor der Legalität derer, die jederzeit in der Lage sind, ihren Nachwuchs auch problemlos streben zu lassen …
„Es gibt immer einen Weg!“ Er führt mitten durch die Slums, durch die Ölfelder, vorbei an genügend Arbeitsplätzen, hinein, in die Erfordernisse des Marktes und über gerodete Urwälder hinweg, weil die Familien „etwas zu essen brauchen." Da kann man einfach keine Rücksichten nehmen. Wie viele Fußballfelder täglich verbaut werden, ist absolut nebensächlich … es sind ja nur Fußballfelder. Dann spielen wir halt etwas anderes. Wie viele Tierarten aussterben, spielt ebenfalls überhaupt keine Rolle, Hauptsache, eine einheitliche Verbrauchersorte verbreitet sich unaufhaltsam über den Globus – eine, der es, was sie selber betrifft, nicht mehr auf die Vielfalt der Schöpfung ankommt, sondern nur noch auf die Verwendbarkeit der vorhandenen und stets wachsen müssenden, „menschlichen“, oder menschenähnlichen Biomasse. Sonst gibt es ja kein „Wirtschaftswachstum“ mehr und die Rentenkassen bleiben leer, weil man das ganze Geld für den Unterhalt neuer Sklaven verwenden muss.
Daraus ergibt sich „eine schwere Verantwortung“, die nur durch Blindheit zu lösen ist. Tötet eure Kinderträume, oder gebt ihnen ein anderes Gesicht – ein ganz neues! Das Gesicht der Gesichtslosigkeit, in dem nur noch Zeitfenster in einer Realität zu erkennen sind, die sich alternativlos dem anpasst was das Leben – sprich diejenigen, die sich anmaßen eine Richtung vorgeben zu müssen – so mit sich bringt. „So einfach ist Mathematik“! Gehen wir ans Werk, „packen wir’s an“, denn „gemeinsam schaffen wir das." Wir machen ja grundsätzlich alles „gemeinsam“. Wir machen uns gemeinsam was vor! Wir trösten uns gemeinsam über die Erfordernisse der Realität hinweg, die eigentlich etwas ganz anderes erfordern würde, als hie und da mal ein Zeitfenster aufzutun. Sie erfordert, daß man sie kreativ gestaltet und nicht einfach daher schwätzt, es sei keiner illegal, so wie man Arbeitsplätze schaffen muss, um einen gewissen Wohlstand zu gewährleisten. Wohlstand für wen? Für den Eingott?
Gott braucht keinen Wohlstand – ihm ist jedes Kind willkommen! Zwischen den rauchenden Baumstümpfen, in verwüsteten Überschwemmungsgebieten, über die gerade ein Tornado hinweggefegt ist, sitzt je eine Million Kinder, unter den Betreibern der Ölfelder, den korrupten, oder völlig alternativlosen Politker und weint einer Epoche hinterher, in der es sich die paar Menschen, die noch in der Lage waren, auch etwas anderes als Neufleisch auf die Beine zu stellen, die sich noch aussuchen konnten, wo sie karitativ tätig werden wollten, damit die allgemeine Flut der Individuen wenigstens partiell eine geringe Chance auf Menschenwürde erhält. Jetzt aber geht’s ans Eingemachte. Niemandem muss mehr geholfen werden – jetzt muss man nur seinen Platz räumen, wenn einer daherkommt, der billiger arbeitet und weniger Ansprüche hat als man selbst. Da braucht es keinen Gott mehr außer Gott, es sei denn, jemand möchte sich einfach haltlos an irgendjemandem abreagieren.
Kommentare
Bloß "alternativlos" kann man etwas erben!
(Meinstest du "streben" - oder "sterben"?)
[Gott ist groß! Frau Krause ebenfalls -
Heißt das - ich hab 'nen GOTT am Hals?!]
LG Axel
Ja, Axel... wir haben uns, klug wie die Krause, dazu gemacht.
LG an Alf und an Axel.
U.
Die Krause ist `ne Göttin pur -
denn sie ist wider die Natur!
LG Alf
Danke, Freunde!