Das Geld war knapp – die Mitarbeiter waren es auch. Nur wenige waren es, die sich in dem großen Gemüsebetrieb ausnutzen ließen und noch ihre Freude dabei hatten. Noch mehr Leistung für noch weniger Lohn: Das gefiel der Chefin sehr.
Von ihren Angestellten als Oberessiggurke bezeichnet, war die Chefin eine Geschäftsfrau durch und durch. Ihre oberste Priorität hatte stets die Wirtschaftlichkeit ihres Betriebes und nicht das Wohl und die Gesundheit ihrer Belegschaft. Nicht Menschen sah sie in dieser sondern herumwandelnde Geldscheine. Wenn einer an Wert verlor, wurde er sogleich ausgesondert.
So kam es, dass sich einer ihrer Arbeiter nicht einmal mehr etwas zu essen leisten konnte. Der Oberessiggurke interessierte sein Problem jedoch nicht und seine Kollegen steckten selbst in finanzielle Schwierigkeiten. Nichtsdestotrotz erwies er sich weiterhin dem Betrieb loyal und investierte seine letzten Kräfte darin, bis er eines Tages vor Hunger tot umfiel.
In Windeseile verbreitete sich die Kunde vom tragischen Ableben des Arbeiters und sogar in den Zeitungen wurde davon berichtet: Chefin lässt ihre Arbeiter verhungern – die neuen Sparmaßen