Die Seele: „Hast du was gesagt?“
Die Seele (Selbstgespräch): „Wer, ich?“
Die Seele: „Ich weiß, daß ich gerade meditiert habe!“
Die Seele: „Wer hat dann was gesagt?“
Die Seele: „Da war doch etwas dazwischen – zwischen meinen Gedanken!“
Gespenst: „Ich war’s!“
Die Seele: „Und worum ging es?“
Gespenst: „Um eine Idee – ich gebe sie dir!“
Die Seele: „Ich kann aber jetzt nicht aufstehen.“
Gespenst: „Faulpelz!“
Die Seele: „Also gut, was soll ich tun?“
Schicksal: „Sind es Töne, Melodien? Ist‘s ein Gedicht?
Ist es ein Bild? Eine technische Erfindung?
Geh in dich, denn das helle Licht
der Wahrheit ist wie eine Bindung,
die du nur dann erfährst, wenn du dazu gehörst,
zu diesem Kreis der lieben Eingeweihten
und wenn du nicht auf Blödsinn schwörst,
dann ist das Leben just wie eine Zeitung,
in der du lesen kannst was es noch alles gibt –
doch nun sei in dich selbst verliebt!“
Die Seele: „Um Gottes willen!“
Gespenst: „Um wessen sonst?!“
Die Seele: „Darf ich das tun?“
Gespenst: „Wen willst du fragen?“
Die Seele: „Die Regierung, einen Religionsvertreter, einen der mir Angst einflößt auf dieser
Welt, die Macht!“
Gespenst: „Keine Macht ist höher als die deine, wenn du grad am Erfinden bist!“
Die Seele: „Ich will es tun!“
Die Seele: „Ich will es nicht!“
Die Seele: „Ich bin zu eitel um es abzulehnen!“
Die Seele: „Wer hat sie sonst gehört, die Stimme?“
Die Seele: „Eben drum!!“
Gespenst: „Ja, willst du dich denn jetzt total entzweien? Sei froh, daß du dafür geeignet bist!“
Schicksal: „Ich lass ihn nicht aus meinen Fängen,
er schlägt das, was man weiß, um Längen!“
Die Seele: „Und wenn ich dafür sterben muss?“
Schicksal: „Du sollst es transportieren!“
Gespenst: „Die Zeit ist nicht aus einem Guss!“
Die Seele: „So muss ich denn den Mut verlieren
und gehn, wohin man mich auch schickt …“
Gespenst: „Die Maschen sind gestrickt!“
Die Seele: „Oh weh, ich geh!“
Die Seele: „Du hast es gehört, im Wahn!“
Die Seele: „Du sprichst mit DU mich an?“
Die Seele: „Du bist, wer immer ich nicht weiß!“
Gespenst: „Wer lebt, zahlt einen hohen Preis!“
Dier Seele: „Ich nicht!“
Die Seele: „Ich auch nicht!“
Die Seele: „Dann gehen wir zusammen …“
Die Seele: „Durch Schmutz und Pein und Flammen?“
Gespenst: „Haha, ich darf mal gähnen?!
Du kannst dich glücklich wähnen,
egal wo dich auch versteckst,
du bist von mir total verhext –
ich werd dich Mores lehren –
du darfst dich nicht beschweren!“
Gespenst (zu einem anderen Gespenst): „Es ist immer das Gleiche mit diesen Schwachmaten – sie glauben, sie seien für sich eine Welt, in der alles reibungslos zu funktionieren habe, aber das Universum ist ein Verdauungsapparat, an dessen Ende eben auch sehr viel feuchter Kehricht für den einzelnen Lebenden herauskommt, um es einmal sehr vorsichtig zu formulieren.“
Das andere Gespenst: „Haha, dabei ist jeder dieser Lümmel für eine Aufgabe vorgesehen … außer natürlich er hängt einem strengen Dogma an, dann taugt er für uns eh nicht. Ihm werden wir nichts einflüstern … und wenn einer von denen schon mal über Phantasie verfügt, dann wird er höchstens eine heilige Vision daraus machen, wenn wir versucht haben ihn anzusprechen. Dann geschehen Wunder, aber die Wunder des Geistes bleiben leider aus!“
Gespenst: „OK, wollen wir mal nicht so sein – vieles ist übersinnlich, alles Paranormale ist interessant und verdient die entsprechende Beachtung. Wer aber hinter die Dinge blickt, der lebt grundsätzlich gefährlich!“
Die Seele: „Das zu ändern wäre eigentlich doch eure Sache!“
Alle Gespenster, die mitgehört haben: „Hahahahahahahahaha!“