Eine wunderbare Ehefrau und Mutter voller Liebe glaubte er mit Jennifer an seiner Seite zu haben. Stolz war er auf seine beiden Töchter und sie, bis er eines Tages zum ersten Mal die Striemen am Rücken seiner Kinder entdeckte.
Ein Gute – Nacht – Kuss. Ein „Ich hab dich lieb“ und schon schliefen seine beiden Töchter. Traurigkeit überkam ihn; Sorge um die zwei. Jennifer hatte Hand an sie gelegt. Wäre es jemand anderes gewesen, hätte sie ihm davon erzählt. Sie war überfordert, doch hatte sie es ihm verheimlicht. Dabei hatte er ihr nie einen Grund gegeben, sich vor ihm zu schämen oder gar zu fürchten. Wie es soweit kommen hatte können, wollte er nun in Erfahrung bringen.
Jennifer bestritt seine Vorwürfe, empörte sich darüber, wie er ihr so etwas nur zutrauen konnte.
„Fahr zur Hölle!“, verfluchte sie ihn und verschwand hinaus in die Nacht. Er folgte ihr, verlor sie jedoch aus den Augen. Eine Sternschnuppe zog ihre Bahn. Sehnsüchtig wünschte er sich für seine Töchter, dass ihnen nie wieder jemand Gewalt zufügte. Lieber nahm er eine Trennung von seiner Frau in Kauf, als dass sie ihnen neuerlich schadete.
Jennifer blieb von da an ihrer Familie fern; ignorierte seine Anrufe und Nachrichten. Nicht einmal für ihre Kinder schien sie sich nicht mehr zu interessieren, bis eines Tages ein fremder Mann an seiner Tür läutete. Die beiden Mädchen versteckten sich hinter ihrem Vater. Der Fremde war ihnen vertraut, keine guten Erfahrungen hatten sie mit ihm gemacht.
Als Jennifers Freund gab der Mann sich aus, dem Vater stockte der Atem. Ihn betrogen, ihre gemeinsamen Kinder misshandelt – und er hatte von all dem nichts bemerkt. Er hatte ihr vertraut, sie geliebt. Einen Menschen in ihr gesehen, der nur Schein und Fassade gewesen war.
Der Fremde verlangte in Jennifers Namen die Kinder, doch die Mädchen weigerten sich, ihn zu begleiten. Nichts wollten sie von ihrer Mutter mehr wissen und erst recht nichts von ihm. Als er handgreiflich wurde, schlug ihr Vater ihn zu Boden und verständigte die Polizei. Eine grausame Wahrheit brachte er dadurch ans Licht.
Über Monate hatte Jennifers Affäre mit dem Fremden bereits gedauert; nicht weniger lange war sie im Drogengeschäft tätig gewesen. Selbst von diesen verbotenen Mitteln abhängig hatte sie mit einem Gürtel ihre Töchter geschlagen, ohne, dass sie sich danach jemals daran erinnert hätte.