Da lag das Meer, bestechend schön – und ruhig zu meinen Füßen, ich ahnte, es gaukelt mir was vor, doch waren Lust und Bewegungsdrang so groß, dass ich mich euphorisch in die Fluten warf, die mich umgehend umspülten, mich spüren ließen, wie sich Wellenbewegungen vom Feinsten anfühlen, und ich begann mit ihnen zu schwimmen, nur den Horizont im Blick, jedoch ohne mich ihm sichtlich zu nähern, wurde indes das Land hinter mir kleiner und kleiner, was aber erst ins Bewusstsein drang, als sich die Ausdauer langsam verabschiedete, und ich ad hoc mich um die eigene Achse drehte und den Weg zurück in Angriff nahm. Da war er dann, der Feind, den ich zuvor erahnte und nicht sah, in Form von Strömungen, die mit aller Gewalt verhindern wollten, dass ich ohne große Anstrengung und Angst festen Boden unter den Füßen erreichte. Panik machte sich breit, ich fühlte innere Hitze, das Herz raste – der Verstand rebellierte, als endlich Adrenalin durch meine Adern schoss – alle Schwächen überspielend, mir ungeahnte Stärke verlieh und den puren Überlebenstrieb freisetzte … solange, bis ich völlig erschöpft und wieder und wieder Gott dankend, das so bestechend schöne und ruhige Meer in Ufers nähe endlich hinter mir lassen konnte.