Swantje Baumgart

Bild zeigt Swantje Baumgart

zur Person

Als Tochter eines Schriftstellers habe ich meine erste Kurzgeschichte im zarten Alter von acht Jahren geschrieben. Nach Geschichten über Pferde und die erste Liebe folgten in den frühen 90er Jahren ernstere Themen wie Aids oder das Ende der Welt. Seit einiger Zeit verbinde ich in meinen Geschichten meist Realität und Übersinnliches. Wahre Begebenheiten sind oft Auslöser für ein neues Werk. Diese "Tatsachenberichte" mit dem zu verknüpfen, was es (vielleicht) nicht wirklich gibt, ist für mich ein Weg, meinen Geschichten eine gewisse Realität zu geben.
2019/2020 war ich neun Monate in Australien, habe auf Farmen geholfen und Hunde gehütet. Dort habe ich 800 Seiten Tagebuch geschrieben, aus denen nun ein sehr persönlicher Reisebericht entsteht. Meine Vorbilder dafür sind Bill Bryson und Michael Palin. Ja, der von Monty Python. Denn Michael Palin kann nicht nur lustig, er kann auch ernst und unterhaltsam zugleich. Ich hoffe, ich kann das auch.
2015 habe ich mich als Literaturübersetzerin selbstständig gemacht und gehöre damit zu den Glücklichen, die Beruf und Leidenschaft miteinander verbinden können. Der Schritt in die Selbstständigkeit war einer, den zu wagen ich mir früher nie hätte träumen lassen. "Bevor ich mich selbstständig mache", habe ich immer gesagt, "können Schweine fliegen." Bisher habe ich noch keine fliegenden Schweine gesehen. Aber diesen Beruf zu ergreifen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Neben dem Umzug von einem Kölner Vorort in die schöne Eifel.
Ich sei ein Outsider, sagte man in Australien zu mir. Outsider, das ist nicht nur ein Mensch, der immer im Abseits steht. Es ist auch ein Mensch, der gern draußen, outside, ist. Und so spielen die meisten meiner Geschichten draußen in der Natur. Mit "Die kalte Hand der Einsamkeit" habe ich zum ersten Mal auch ein Kammerspiel geschrieben, in dem die Natur aber eine wichtige und nicht immer freundliche Rolle spielt.
Eine wichtige Inspiration für mich als Outsider ist natürlich auch mein Hund, der mich auf meinen Spaziergängen immer begleitet und inspiriert. Hunde wie Katzen sind eine großartige Inspiration. Denn all das, was ich im Gegensatz zu meinem Hund weder höre noch sehe, ist ein einziger Quell der Inspiration. Ich liebe es, mit meinem Hund durch den Wald zu wandern. Wenn er Augen oder Ohren auf die dichte Vegetation um uns herum richtet, frage ich mich, was sich dort alles verbirgt. Und manchmal entsteht in diesem kurzen Augenblick eine neue Geschichte. Danke, Skipper!

Texte entdecken

1
Fabeln, Märchen
1,368
Aufrufe