Zwischen Schattenbildern flogen die Tagleisevögel,
verteilten Flügelflirren an alle Friedhofsbänke,
bis auch diese sich zärtlich in die Lüfte erhoben.
Wasserflaschen knisterten sich Durst – die Sonne
zwang graue Mauern sich zu zeigen,
die sonst nur still in der Erde schliefen
und glaubten sie wären schon wieder verfallen.
Aus Gräberträumen flatterten die Nachtlautvögel,
wie hundert Cellos war ihr Klang, den sie in unsere
Münder warfen – Tschilp-Räume
schwangen sich aus Ohren die schüchtern tanzten,
da wussten wir noch nicht, dass Geistwesen
gerne U-Bahn fuhren und deren Tunnelwände behauchten.
Wir aber aßen Eis.
Und ließen unsere Fingerspitzen
über sichselbsterfundenes Lachen kreisen.
C. Mara Krovecs / Zaubersee / Regenlibelle / 2016
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