ein hauch von seide
lässt trauer gerinnen
bereitet uns wonnen
und himmlisches licht
lässt leuchten sonnen
du raupe willst spinnen
viel silberne bahnen
fast ohne gewicht
webst seliges ahnen
in herz und gesicht
du fleißiger falter hast
fäden gesponnen
sie fließen in tücher
in bänder aus seide
und heilige bücher
umwehen uns sanft
sind augenweide
im tanz des lebens
des ewigen webens
geboren im schimmer
des wunders der liebe
wenns nur für immer
erhalten bliebe wir
schweben und fliegen
verlieren und siegen
in träumen der freude
so zärtlich wie seide
Kommentare
Fein und leicht gewebt -
Ein Text, der leise schwebt ...
LG Axel
Sinnliche Stoffe sind reine Seiden -
woll'n uns umschmeicheln, vertreiben Leiden …
Mit liebem Dank
und Gruß an Axel
Marie
Da hast Du mal wieder einen sehr poetischen Text gesponnen, liebe Marie. Einfach schön! Und zart wie Seide. Liest man gerne öfter und immer mal wieder.
Liebe Grüße,
Annelie
Danke, liebe Annelie, so ganz überzeugt bin ich nicht davon,
ich ließ es einfach fließen, wie es wollte ...
Liebe Grüße - in einen (hoffentlich auch bei Dir in Lübeck) sonnigen Tag.
Marie
Wow, der Text fließt dahin wie geweihte Worte. Im sanften Rhythmus gestaltest Du die Poesie wie Fäden um Fäden reiner, leuchtender Seide, und vollendest sie zu einem wertvollen Geschmeide. Das glänzt wundervoll. So empfinde ich auch eine Ehrerbietung an die fleißigen Seidenraupen.
Liebe Grüße in den inzwischen grauen Nachmittag,
Monika
Und Du, liebe Monika, schickst mir wieder einen so poetischen Reflex auf mein Seidengedicht, dass ich nur staune – danke dafür, und ja, auch bei uns ist es draußen wieder so grau wie gehabt und fast schon gewohnt ...
Liebe Grüße zurück zu Dir - Marie
Fein gesponnen hast Du Dein Seiden - Gedicht, liebe Marie. Die Natur ist schon besonders. Früher trugen Könige Seide, heute ist sie allen zugänglich ...
Liebe Grüße
Soléa
Danke, liebe Soléa, da hast Du recht, Seide kann sich heute jede/r leisten, ist kein Luxus mehr, wie gut, aber für mich ist es dennoch ein besonderes Gefühl, sie auf der Haut zu spüren. Ich wünsch' Dir einen angenehmen Abend!
Liebe Grüße - Marie
Balsam sanft und leise
Beruhigt berührt besondre Weise
Die offene Seele darf kreisen
Auf seidenen Bahnen
Darf sanft sie erfahren
Wunder der Natur erahnen
Was die Liebe daraus macht
Vollkommener wird nicht
Ist wunderbar erdacht!.
LG Yvonne
HERZLICHEN DANK für dein feines Lob, dein Rück-Gedicht auf „yvonneliche“, ganz und gar eigene, poetische Art, „die offene Seele darf kreisen“, die immer bei mir ankommt ...
Liebe Grüße zurück - Marie
Ich bin hier gerne der zweite Mann, dem dieses schön komponierte Gedicht Freude bereitet.
Was das Weben betrifft bin ich familiär "vorbelastet". Und auch meine Gedanken haben sich mit dieser Kunst beschäftigt.
...
Weben ist die Kunst der Raupen,
Lebensfreude gibt das Weben.
Kunst, gewebt, wenn wir sie schauen,
lässt die Sinne ruhend schweben.
...
(Für diesen Kommentar habe ich statt "Frauen" Deine "Raupe" gewählt.)
Danke für dieses Highlight, Marie.
Herzliche Grüße
Willi
Lieber Willi, für deine lobende Antwort und dein sehr gutes, von Frauen auf Seidenspinner umgedachtes Rückgedicht danke ich dir herzlich. „Lässt die Sinne ruhend schweben“, so fühlt man sich also beim Weben, das zu deinem Leben gehört, man kommt zur Ruhe, kehrt in sich ein, das kann ich mir vorstellen, beim Malen oder Schreiben geht es mir ähnlich.
Liebe Grüße - Marie
Nun bin nicht ich, der webt. Hier der ganze Text, von 2017.
Frauen flink an ihren Stühlen
farbenfrohe Stoffe weben.
Sie, als wollten sie nur spielen,
Schiffchen schieben zwischen Fäden.
Weben ist die Kunst der Frauen,
Lebensfreude gibt das Weben.
Kunst, gewebt, wenn wir sie schauen,
lässt die Sinne ruhend schweben.
Woher ich weiß das so genau?
Ich hab zwar selber nie gewebt,
ich bin ein Mann und keine Frau,
doch habe eine Frau, die webt.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
LG
Willi
Feines Gedicht, danke dafür.
Ich stelle mir vor, dass selbst das
Zusehen beim Weben etwas Meditatives
hat, lieber Willi. Auch dir ein frohes Wochenende.
LG Marie