80. Geburtstag

Bild zeigt Jürgen Wagner
von Jürgen Wagner

Mit diesem Tag sind wir bei ‚acht‘
Sind bei der Ordnung, auch der Macht
Zwei Kreise miteinander schwingen
Ein Ausgleich möge uns gelingen

Es erscheint mit dieser Zahl
Unendliches, doch nicht als Qual
Wohl achtsam mag das Motto sein
und achtbar auch, tagaus tagein

Acht Seligpreisungen sind da
Acht Regeln Buddhas, die sehr klar
Achtfacher Pfad der Yoga kennt
Um wach zu leben im Moment

Zur Kindheit kehren wir zurück
Zur Einfachheit, zum schlichten Glück
Ein großer Kreis mag sich nun schließen
Das Hier und Jetzt so zu genießen

Auf vieles mag man sich besinnen
Dem Leide auch nicht ganz entrinnen
Doch Hohes ist heut angesagt
Zu leben froh und unverzagt

Zu achten, was da kreucht und fleucht
Zu tragen das, was niemals leicht
Zu lieben, was uns mag begegnen
Zu nehmen Sonnenschein und Regen

Ein zweiter Kreis ist so gegeben
im Frieden wird er ganz aufleben
Mit uns, da schwingt die ganze Welt
In tiefer Stille, die uns hält

2015-16 - Anm.: Während die Sieben ein Vollkommenes und eigentlich schon Abgeschlossenes darstellt, nimmt die Acht in ihrer Figur noch einen zweiten Kreis dazu. So wird sie zu einer Zahl der kosmischen Ordnung und des Gleichgewichts. Die Schnittstelle wäre der Ruhepunkt, der Ort des Ausgleichs, die innere und äußere Stille. Das mag etwas sein, wo der Einzelne über sich hinauswächst. Das zu meistern erfordert eine höchste ethische und geistige Klarheit.
Im Buddhismus ist sie die Speichenzahl des Weltenrades. Der achtfache Pfad, acht ethische und geistige Regeln, zeigen den Weg der Befreiung und der Erleuchtung. 8 Blüten hat die Lotosblume der Mandalas.
Die liegende Acht, die Lemniskate, ist Symbol und Zeichen der Unendlichkeit

Veröffentlicht / Quelle: 
Aus 'Geburtstagsgedichte', Berlin 2015
Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: