Die Farben sind erwacht -
das Gras lebt auf ...
und funkelt in der Frühlingssonne
wie ein grünes Feuer.
Vor Blumenläden stehn in Kübeln
weiße Tulpen zum Verkauf;
kein Kind glaubt jetzt noch
an Gespenster oder Ungeheuer!
Auf wilden Wiesen lacht
das warme Blau der Veilchen.
Ach, Liebster, warte mit dem
Sterben noch ein Weilchen …
bald glüht der rote Mohn im Erntefeld,
und über Berge, Täler, Wiesen ausgebreitet,
liegt jene wundervolle Blütenpracht,
darin der Sommer sich gefällt.
Dann ist der Wald nicht länger mehr verlassen:
Die Vögel singen fröhlich in den Zweigen,
paar Mücken tanzen einen Ringelreigen,
und du und ich, wir gehen Brombeern prassen.
Die sanften Rosenstöcke stehn in voller Blüte;
wir warten, bis die Sonne ganz im Meer versinkt
und danken Gott für die Barmherzigkeit und Güte,
dass er uns jedes Jahr aufs Neu den Sommer bringt.