Wsie reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist die Muttsie! (Goethe spinnt …)
Sie hält die Tochtsie wohl im Arm,
Sie hält sie sichsie, sie hält sie warm …
„Meine Tochtsie, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Muttsie, du die Sielkönigin nicht?
Die Sielkönigin mit Kron' und Schweif?“
„Meine Tochtsie – auf den Schweif ich pfeif!“
„Komm, liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch' bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Muttsie hat manch gülden Gewand.“
(DIE Muttsie WAR schon richtig –
So was erscheint heut wichtig!)
„Meine Muttsie, meine Muttsie, und hörest du nicht,
Was Sielkönigin mir leise vsiespricht?“
„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind!
In dürren Blättsien säuselt dsie Wind.“
„Willst, feine Tochtsie, du mit mir gehn?
Meine Töchtsie sollen dich warten schön;
Meine Töchtsie führen die nächtlichen Reih'n
Und wiegen und tanzen und singen dich ein!“
(DIE Töchter dürfen fröhlich bleiben:
Sie muss man ja nicht erst um-schreiben …)
„Meine Muttsie, meine Muttsie, und siehst du nicht dort
Sielkönigins Töchtsie am düstsieen Ort?“
„Meine Tochtsie, meine Tochtsie, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau!“
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!“
„Meine Muttsie, meine Muttsie, jetzt fasst sie mich an!
Sielkönigin hat mir ein Leid's getan!“
Der Muttsie grauset's, sie reitet geschwind,
Sie hält in den Armen das krächzende Kind -
Siereicht den Hof mit Müh und Not:
„Dsie Goethe war ein Voll-Idiot!“
[„Zum Glück bemsiekte hier kein Schwein:
ICH bin ein HENGST! Schlich schlau mich ein ...]