Kalt und müde
Wenn ich in den Spiegel schau,
dann wirk ich leider müd und grau ...
Wohin will man mich denn letztlich schicken
(all die Luschen und die Zicken),
wenn der April noch gar nicht ist?
Wie lang ist meine „letzte" Frist??
Alle Fristen war'n die letzten –
weil sie mich im Grund zerfetzten,
mich strapazierten, immer wieder ...
Bei mir ging‘s kaum mal auf, meist nieder.
Geleistet und gekämpft hab ich,
doch bis dato – unterm Strich ...
steht jetzt der Wahnsinn in der Welt,
dem kaum etwas von mir gefällt,
weil man viel lieber „harmlos" bleibt –
und die perversen Spielchen treibt,
die zwar geheim, doch teuflisch müssen,
was liebe Menschen gar nicht wissen ...
Nicht wissen wollen, wohlgemerkt!
Der Hirni fühlt sich frisch gestärkt,
weil er bestätigt und gehätschelt,
des Satans falsche Fratze tätschelt.
Mich verteufelt man auf Erden –
und lässt mich kalt und müde werden!
© Alf Glocker
SEKUNDE!
MÜLLER! Hier wird NICHT GEPENNT!
Da dies MEIN Personal kaum kennt …
Dass mir das JA NIE MEHR passiert!
HELLWACH sind Sie! Voll motiviert …
Engagiert! Ruck-zuck auf Zack!
An die Arbeit, lahmer Sack!
(Peinlich, dass so der Chef mich traf –
Ich leide an SEHKUNDENSCHLAF …)
© Axel C. Englert
Müdigkeit abgestreift
Gänzlich von Liebe erfüllt,
in einen Sternenmantel gehüllt,
saß ich auf einer Himmelstruhe,
genoss die nächtliche Ruhe,
flüsterte lauter Liebesworte,
stand vor unverschlossener Pforte.
Habe im Traume mit mir gerungen,
bin müde in den Morgen gesprungen.
Beginne den Tag wie in Trance,
gebe dem Tagesverlauf eine Chance.
Möchte die blaue Blume pflücken,
würde sie sicher nicht zerknicken.
Will nach dem Unendlichen streben,
etwas Glück gern auch weitergeben.
Die Müdigkeit endlich abstreifen,
an meinen Erfahrungen reifen
und unermüdlich weitergehen,
ohne innerlich stillzustehen.
© Angélique Duvier
Müde Tristesse
Viel Dunkelheit und Regengrau
begleiten diese Tage.
Der Winter schwänzt! Kein Himmelblau
mit Eis und Schnee – drum frage
ich mich, ob das in Zukunft bleibt:
Tristesse und Herbst auf Dauer?
Mich macht das müde, denn nichts treibt
mich raus. Wie eine Mauer
umgibt mich gähnend Ewiggrau.
Mein Inneres braucht Lichtes!
Warum? Das weiß ich nicht genau.
Ich frag nicht mehr, ich dicht' es …
© Corinna Herntier
Müdigkeit
Brennende Müdigkeit
Ihr kaltes, dunkles Feuer
Nimmt den Tagen den Glanz
© Sigrid Hartmann
Müdigkeit
Und auf Lidern Elefanten,
sitzen stumm im Wimpernbogen.
Ziehen dich in ihre Sphären,
wo noch gilt was gut gelogen.
Nur die Angst vorm Ungewissen
scheint als Sonne in der Nacht.
Buchstabiert sich auch aus Plänen,
die du dir am Tag erdacht.
Durch unendlich viele Spiegel
zieht die Elefantenherde …
Wird nie müde zu erinnern:
Nimm uns mit auf deine Erde.
Dinglichkeiten drehen am Ruder,
überfordern Glückshormone …
Möhren baumeln vor den Nasen
hungrigsatter Konsumklone.
Und auf deinen Liderkanten
warten treu die Elefanten.
© Ralf Risse