I lieg' ausg'streckt im Bett
und spür'
a verdraht's Shakespeare-Fragment
in mir:
„Bleib'n oder ned bleib'n?“
Des erste Brotstück'l im Mag'n,
seit a paar Tag'n,
ei'g'woacht in am fad'n Kamuill'ntee …
werd 's jetzt
bleib'n oder ned bleib'n … ?
I balancier in mir …
mit mir …
wia
auf am Hochseil …
… mei, is 's mir schlecht! …
… ned drodenka …
fest durchschnaufa …
tiaf atmen,
an an Eisbär'n denka in am kalt'n klar'n Wasser … !
„Bleib'n oder ned bleib'n … ?“
… stad weiterbalancier'n …
… von der Eisbärvorstellung ned abweicha …
's Übelsei' mi'm Wohlsei' versuacha ausz'gleicha …
Tiaf eiatmen … ausschnaufa,
d' Aug'n zuamacha …
„Bleib'n oder ned bleib'n … ?“
Aber des kloa
Brotstück'l in seiner Kamuill'nteesoß'
wird schwar wia a Stoa,
ja,
schwar wird 's wia a Stoa … !
Was soll i bloß doa … ?
… Aber hergeb'n dua i 's ned!
I bin ja ned bläd …
hab' i mi doch scho so lang d'rauf g'freit …
Im Fiaber, im Schütt'lfrost, in wehdamreicher Zeit,
im Schwitz'n, im Frier'n …
da war oiwe scho
als a herrlich's Buidl
genau des Brotstück'l in mei'm Hirn …
„Bleib'n oder ned bleib'n … ?“
… Stad weiterjonglier'n
zwisch'n G'winna und Verlier'n …
an an Eisbär'n denka …
tiaf schnaufa …
d' Aug'n zuamacha …
's geht jetzt um Biag'n oder Brecha,
um
„Bleib'n oder ned bleib'n?“
um
Speib'n oder ned speib'n …
Bleib'n … ?
oder
ned
bleib'n?
geschrieben am 9. Juli 1986