Vom Geist des Pfingstfests

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Schaut, wie die Erde uns beglückt,
doch haben wir sie fast erstickt …
was bleibt uns von dem Fluss der Zeit,
sind wir zum Wandel nicht bereit?

Zu schnell vergeht der Augenblick,
die Gegenwart kehrt nie zurück,
wir suhlen uns im Nörgeln, Sorgen,
verschieben Handeln gern auf morgen,

wir streben hastend nach Genuss,
ersticken schier im Überfluss,
bejammern unser Schicksal, sehr,
gerechtes Teilen fällt uns schwer …

wir haben’s uns schön hingebogen,
„es wird schon wieder“ - ist gelogen,
was nutzt uns Wohlstand und was Geld,
wir haben nur DIE EINE WELT,

jetzt wird nicht mehr so viel geträumt,
nun wird das Denken aufgeräumt,
den Schlaf beenden, sich mehr lieben
und nichts auf übermorgen schieben,

die Schöpfung loben und erhalten,
den Neubeginn mit Schwung gestalten.
Das will der Pfingstgeist uns auftragen:
ERNEUERT EUER FÜHLEN, SAGEN!

Pfingsten bedeutet "der fünfzigste Tag" und wird sieben Wochen nach Ostern gefeiert. Es soll an die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die in Jerusalem versammelten Apostel erinnern. Nachdem der neue Geist sie "erleuchtet" hatte – auf vielen Gemälden sieht man Flammen über den Köpfen – konnten sie, so die Überlieferung, in vielen Sprachen sprechen und Gottes Wort überall verbreiten. Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt. Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden. Eine kluge Freundin fragte mich neulich, welche Bedeutung hat das Pfingstfest für uns in der Jetztzeit? Haben wir den Sinn nicht längst aus den Augen verloren, geht es uns nicht vor allem um den Genuss eines arbeitsfreien Tags bei möglichst schönem Wetter? Oder hat dieses Fest nicht heute noch eine wichtige Botschaft an uns alle, die wir diese wunderbare Erde gemeinsam bewohnen dürfen, ganz gleich, ob und an was wir glauben? Sind wir nicht dringender denn je auf der Suche nach einem NEUEN GEIST, nach Wandel, nach Aufbruch?

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Kommentare

02. Jun 2019

Geist könnte ja - ganz allgemein -
Der Menschheit durchaus hilfreich sein ...

LG Axel

03. Jun 2019

GEIST könnte Meinung wandeln –
auf dass wir ENDLICH handeln …

LG mit Dank zurück - Marie

02. Jun 2019

Was du da schreibst, ist für mich ganz großes Kino.
Andererseits, denke ich: Es muss in dir brennen,
was du in anderen entzünden willst !!!
LG Olaf

03. Jun 2019

Danke, Olaf; aber (nicht nur) für mich ist es mehr als ganz großes Kino, es ist bitterer Ernst. Es geht um die Zukunft der Erde und unserer Nachkommen. Es geht um das bereits sehr fortgeschrittene Aussterben der Artenvielfalt, die katastrophalen Folgen für die Menschheit sind wissenschaftlich belegt, es geht um den Klimawandel, den kein denkender Mensch mehr leugnen kann, weitere Millionen von Menschen werden sich auf die Flucht begeben, weil ihr Land ausgetrocknet, nicht mehr bewohnbar, vom Krieg verwüstet oder vom Meer überflutet sein wird, und sie werden zu uns kommen, es geht um uneinsichtige Präsidenten mächtiger Länder, die den Klimawandel für eine Legende halten, es geht um erneute Eskalierung der atomaren Bedrohung, es geht um erneute weltweite konventionelle militärische Aufrüstung, die Entwicklung immer potenterer auch konventioneller Waffen, an deren Export nicht nur, aber auch Deutschland prächtig verdient, die nicht nur im Jemen gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden, es geht auch hier um uns Wohlstandsbürger, die wichtigste Botschaft in den News ist „das Wachstum“, die Börsenkurse müssen klettern, immer mehr … mir scheint, es geht durchaus um den Egoismus, die Raffgier der Menschheit, die dabei ist, sich selbst den Boden für die eigene Existenz unter den Füßen wegzuziehen … das müsste jedem wachen Erdenbewohner langsam klar geworden sein … oder sind es nur die Jungen, die es sehen und weltweit auf den Straßen protestieren, das wäre traurig, denn uns allen steht das Wasser bis zum Hals … und ja, ES FEHLT UNBEDINGT EIN NEUER GEIST, der uns vereint und aufweckt und über den Tellerrand der eigenen Lebenszeit hinaus schauen lässt und uns endlich zum Umdenken – und HANDELN bringt, bevor es zu spät ist …
Dazu ein Auszug aus einem Artikel aus der FAZ vom 2.3.2019 - Wissenschaftler sind keine Glaubensbrüder von Mathias Frisch: … der in den Wissenschaften in Jahrzehnten entstandene Konsens über die Ursachen der Erderwärmung ist … das Resultat kritisch-wissenschaftlicher Analyse und nicht das Resultat einer ungerechtfertigten Unterdrückung von Dissens. Wer in Anbetracht des Forschungsstandes immer noch zweifelt, dass Kohlendioxid-Emissionen vorrangig für den gegenwärtigen Klimawandel verantwortlich sind, ist daher nicht ein kritisch-rationaler Skeptiker sondern ein Klimawandel-Leugner: Er ist ein Klimawandel-Leugner im gleichen Sinne wie jemand, der Zweifel äußert, ob die Anziehungskraft der Sonne wirklich dafür verantwortlich ist, dass die Erde um die Sonne kreist, ein Gravitationsphysik-Leugner ist.

LG Marie

03. Jun 2019

Liebgute Marie du,

ja, ganz egal, woran wir glauben -
etwas Gutes muss es sein
und ohne aggressives Schnauben.

LPG Uwe
(Nein, keine Landwirtschaftliche Produktions Genossenschaft der DDR, sondern Liebe Pfingstliche Grüße an dich!)

03. Jun 2019

Lieb, dass Du Dich meldest. Nein, LPG ist die Lösung nicht, liebe pfingstliche Grüße meinst Du ja auch, und ja, die Liebe ist DAS Wichtigste ... aber - habe ich denn aggressiv geschnaubt? Muss man nicht ohne Unterlass miteinander darüber reden, vielleicht sogar schnaubend ... und ist es so falsch, dass wir einen NEUEN GEIST, einen wirklichen Aufbruch im Denken und Handeln brauchen, ganz ohne Scherz? Vielleicht empfinde ich das mehr, weil ich länger als Du ge- und deshalb mehr an auch hässlicher Geschichte er-lebt habe ... ich weiß es nicht, Uwe. Diesen Austausch schätze ich sehr.

LPG zurück zu Dir - Marie

LG Marie

03. Jun 2019

Maaariiie!
Ist dein Hirn nicht empört über dein Herz, das mal kurz auf Reise ging!? Du würdest jemals aggressiv schnauben? Du?? Du nicht.
Es ging um Glauben, also Religion, und da gibt es sone und sone.
Du gehörst zu denen, die verbinden, Frieden wollen und ihn stiften, eben nicht aufrufen zu Gewalt.
LG Uwe

05. Jun 2019

Stimmt, lieber Uwe, ich möchte verbinden, ein Hauptanliegen, das sich im Lauf meines ereignisreichen Lebens entwickelt hat … nur so lässt sich etwas erreichen, davon bin ich überzeugt. Und ich meine in Deinen liebenswerten fröhlichen Gedichten zu lesen – Du möchtest das nicht minder.

LG! Marie

05. Jun 2019

Liebe Marie,
ja, so ist es, nicht minder.
Danke und ein lieber Gruß an dich!
Uwe

03. Jun 2019

Ein großer Text, der wecken
und jeden Rahmen schmücken kann.
Mahnend, nicht verdammend.
*
Die Welt verzeiht uns jeden Kummer,
den wir ihr machen wissentlich.
Sie lässt uns tun und lassen alles,
es kümmern sie die Taten nicht.
Denn in dem Falle eines Falles
ist sie noch da, die Täter nicht.
*
Was uns bleibt, Marie, ist mahnen, hoffen.

Herzliche Grüße
Willi

05. Jun 2019

Ein Lob von Dir wiegt, herzlichen Dank, lieber Willi. Ja, was bleibt, ist zu mahnen und zu hoffen. Danke auch für die weisen Verse!

Liebe Grüße zurück - Marie

03. Jun 2019

Wir ignorieren zu viel und zu leicht, finde ich, liebe Marie.
Selbst wenn wir über Tatsachen fallen, weichen wir oft und gekonnt aus...

Sei herzlich gegrüßt
Soléa

05. Jun 2019

Wieder sind wir einer Meinung, darüber freue ich mich, liebe Soléa.

Sei herzlich gegrüßt - Marie