Du bist der Schwan,
nun schwebe auf mich zu –
ich schaue dich nicht an,
ich geb den Augen Ruh’!
Nur unser Traum
darf seine Bläue zeigen!
Du gibst ihm Raum,
wir machen uns zu eigen:
das Meer und alles Licht.
Das hat für uns Gewicht!
Dein Flügelschlag ist groß,
betäubend obendrein,
er lässt mich niemals los –
ich höre dich allein,
wenn du die Rätsel deutest,
die unsere Welt umgeben,
wenn du die Zwiebeln häutest,
in diesem wirren Leben.
Dann heißt es: „Nase hoch!“
(Und auf „neinnein“ „dochdoch!“)
Steig auf im frischen Wind
und sag mit stolzem Haupt:
„Ich bin das schönste Kind,
das dem die Sinne raubt,
der einen Teil versteht.“
(von dem, was dein Mund spricht,
was in den Sternen steht –
du weißt es, Schicht für Schicht!)
Denn du bist nah, doch fern –
am Ende selbst ein Stern?
Du hältst dich für normal,
obwohl dein Federkleid –
die allererste Wahl –
nach der Bewunderung schreit,
die man, zu Wasser und zu Lande,
ihm unumwunden zollt!
Doch du, im strahlenden Gewande,
hast das ja nie gewollt …
Du warst nur stets bescheiden.
Ich kann dich sehr gut leiden.
Kommentare
Der Leser, er kommt kaum ins Schwanken -
Wird fürs Gedicht zum Schwan Dir danken ...
LG Axel
...da schwant mir was - Wunderschönes
bahnt sich flügelschlagend durchs Gedicht...
LG Monika
Und ich bedanke mich ebenfalls, liebe Freunde!
LG Alf
...kommt JETZT der Schwan???
Bei Camille Saint-Saens habe ich ihn geliebt, aber am Stausee wollte ein Schwanen-Elternpaar sein jugendliches Küken beschützen. War nicht so gut für uns...
Liebe Grüße von Britta
Ja, Schwäne sind nicht nur schön, sondern auch aggressiv.
Ich habe das ebenfalls erlebt: ER hat mich angezischt und mit den Flügeln geschlagen!
Ich habe mich dann vorsichtig zurückgezogen: rückwärts, wie man sich früher einmal aus den Amtszimmern von "hohen" Persönlichkeiten zurückzog. :-)))
Liebe Grüße von Alf
Großes Kino
HG Olaf
Schwäne – Reinheiten in Weiß:
wie dein ausführliches Gedicht beweist …!
Liebe Grüße
Soléa
Vielen Dank liebe Freunde!
LieGrü Alf