Ein Traum wird manches Mal ganz schlicht gebraucht;
er hindert dann die Seele, zu verschmachten.
Zwar soll die Wahrheit niemals man verachten,
doch glücklich, wer in süße Träume taucht.
Das hat schon manchem Hoffnung eingehaucht
zu neuem Streben, Ringen, Tun und Trachten.
Kommt, Träume, um uns selig zu umnachten,
bis endlich alles Ungemach verraucht!
Das Netz, das uns das Schicksal hat gesponnen,
das Geist und Sinne gar so sehr beschwert,
das uns in Schmerz und Kummer hält gefangen,
zerreißt der Traum, und gibt mit großem Prangen,
was meist der Tage Nüchternheit verwehrt, -
in ihm nur finden wir die wahren Wonnen.
Geschrieben am 3. August 2020.
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