Möcht‘ nicht sterben zu des Frühlings Zeit,
wenn es blüht und Grün die Welt ergreift,
auch nicht, wenn der Sommerhimmel weit,
oder wenn die Frucht im Herbste reift;
wenn es schön und licht an allen Ecken,
möge Gott mich vor dem Tod verstecken!
Wenn der Wintersturm wild über Wälder fegt,
kalte Winde hohl und schaurig wimmern,
wenn der Schnee sich weiß auf alle Fluren legt,
Eiskristalle an der Zweigen schimmern,
alle Lebenszeichen stetig schwinden,
dann, Gevatter, magst auch mich Du finden!
Will dann klaglos folgen deinem Winke,
während fröhlich und mit stolzer Brust
ich noch einmal blicke, letzten Atem trinke,
und mir jener Hoffnung bin bewusst,
dass aus Kälte, Nacht und Winterwehen
ich darf in den ew’gen Frühling gehen.
Geschrieben am 23. Juli 2020.