Was ich schreibe und worüber
Ich schreibe nicht Gedichte,
ich schreibe auf Gedanken.
Ich schreibe und berichte
und will mich so bedanken,
dass man es mir gegeben,
dass ich doch denken mag,
was ich - so ist das Leben -
nicht auszusprechen wag.
Ich schreib von meiner Kindheit
in einem Dorfidyll,
und denke an die Blindheit,
die uns beherrschen will.
Ich denke an die Weisheit
jetzt gern als alter Mann,
und schreibe von der Schönheit,
so gut, so schön ich kann.
Ich schreibe von der Liebe,
von Überfluss und Not,
und denk was von mir bliebe,
wenn ich einmal bin tot.
Ich schreibe gern von Bäumen,
von Enten auf dem See.
Ich denk in meinen Träumen,
was ich am Tag nicht seh.
Ich denk an Mond und Sterne,
die Erde, die Natur.
Ich schreibe aus der Ferne -
von Heimweh nicht die Spur.
Ich gerne mich auch stehle
nach unten, himmelwärts
und schreibe mit der Seele
sowie mit meinem Herz.
Ich schreib, wie ich mich fühle:
Mal schlechter, manchmal gut.
Doch brauche ich Gefühle
und auch ein bisschen Mut.
Das ICH hier, das sind viele,
so denke ich, genau.
Es dreht sich um Gefühle
bei Dichtermann und -frau.
© Willi Grigor, 2016
Aus dem Leben