Wind kommt auf

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Wind kommt auf –
die schwarzen Tauben schwanken auf dem Dach!
Sie sind im Duzend billiger, zuhauf,
und doch beherrschen sie kein Fach!

Sturm setzt ein –
die weißen Spatzen, in der flachen Hand,
sind jetzt mit ihrem Frust allein …
die Wucht der Ära knallt sie an die Wand!

Und Hagel schlägt –
vom Himmel prasseln übereifrig die Geschosse!
Wer den Beschuss nicht gleich verspürt,
den holen jetzt die Albatrosse.

Flut setzt ein –
die Riesenvögel schnappen nach den Seelen,
die scheu, im letzten Tagesschein,
den Gnadentod für sich erwählen …

Die Welt ertrinkt –
nur manchmal ragt noch hie und da ein Knochenfuß
aus dem Inferno – und das Ende winkt,
im letzten, heftig ungestümen Regenguss!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen Webseiten
Gedichtform: