Blau leuchtet aus der Ferne was ...

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von Heide Nöchel (noé)

Wir schaffen neue "Transitzonen"
- ein chices Wort, das gut gefällt! -,
dort können sie dann erstmal wohnen,
im Wohncontainer bis Großraumzelt.

Das gibt uns Zeit, uns zu entscheiden,
wer weiter darf, wer besser nicht,
denn manchen können wir gut leiden,
bei anderen, da läuft das nicht.

Doch "gut" sind wir auf jeden Fall!
Wir geben Essen und ein Bett
und wir erleichtern Kältequal
(zerschneiden so den Flüchtlingstreck).

Wer nur ein bessres Leben will
und kommt gar nicht aus Kriegsgebiet,
der treibt mit uns sein böses Spiel,
und den haben wir auch nicht lieb!

Der frisst uns nur das Haar vom Haupt!
Den können wir nicht weitersenden.
Dem ist die Richtung nicht erlaubt
in unsere "Einreisezentren".

Doch hat es wer bis hier geschafft,
- auch, in der Heimat zu studieren -
der ist wertvolle Arbeitskraft,
den möchten wir nicht gern verlieren!

Das wird von uns genau geprüft,
der kann der Wirtschaft nützlich sein,
dem ist bald "Bleiberecht" verbrieft,
den laden wir doch herzlich ein,

der wird von uns sogar gebeten!
- Er hat hat ja auch viel mitgemacht ... -
Der darf die Grenze übertreten,
den nehm' wir in "Willkommenshaft"!

***

Doch jetzt gibts ganz neue Methoden
- die Griechen können es nicht lassen! -,
die haben dreißig (!) ausgeflogen!
(So kann man Gelder auch verprassen ...)

Mit viel Tam-Tam, noch mehr Trará,
sind sechs (!) Familien eingestiegen!
Auch viel Beweihräuchern gabs da,
- und wie viele sind dort geblieben ...? -

***

Vom hohen Gipfel Kanzleramt
leuchtet blau aus der Ferne was:
ein weiter Mantel, ganz aus Samt.
Die Stimme sagt: "Wir schaffen das ..."

noé/2015

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