Nicht himmelhoch jauchzend, nicht zu Tode betrübt,
habe ich lebenslang zu leben geübt.
Es war überschattet, immer irgendwie,
von einer mindestens leichten Melancholie.
Ich war nicht geplant, war irgendwann da,
und wurd' auch geliebt ein paar seltene Jahr.
Als mein Vater dann starb von eigener Hand,
wurde ich im Gefühl ins Abseits verbannt.
Ich lief nebenher und hielt auch wohl Schritt,
dass mir etwas fehlte, bekam ich schon mit,
obwohl ich auch litt, versteckt fürchterlich:
Alles war wichtig, nur ich war es nicht.
Um mich zu befreien aus erstickender Qual,
traf ich leider zu früh eine falsche Wahl.
So ging es weiter und ist schnell erzählt:
Wieder war ich auf mich selbst gestellt.
Lorbeeren gabs nicht, mich drauf auszuruhn,
der tägliche Kampf sorgt' für ständiges Tun.
Doch gab mein Leben auch Schönes her,
ich schwamm nicht verbissen im Tränenmeer,
ich hatte nicht endlos am Stück nur zu leiden,
konnte Lachen mir, Träume, auch Liebe erstreiten ...
Ich denke, ein Sinn in meinem Leben
ist, möglichst viel hiervon weiterzugeben.
noé/2015