Es waren zwei Schwalben,
die schwatzten vom Schnee:
„Der soll ja eiskalt sein
und tut auch sehr weh.
Ich hört’s von der Meise,
die kennt ihn sehr gut,
doch im Winter zu bleiben,
dazu fehlt mir der Mut.“
„Ich denke, die Meise,
die hat nur gesponnen!
Das kommt, glaube mir,
vom Zu-lange-Sonnen.
Jetzt wünscht sie sich Kälte,
der Kopf tut ihr weh.
Hätt' gern kühlen Regen
und nennt ihn dann – Schnee!“
„Warum ziehn wir fort,
nenn du mir den Grund!“
„Das Reisen, mein Lieber,
das ist sehr gesund!
Wir werden viel kräftiger
auf unserer Reise,
davon, ich bin sicher,
träumt hier jede Meise!“
Was ist nun die Wahrheit,
wer kennt sich aus –
die Schwalbe im Süden –
die Meise zu Haus?
Wir wissen so wenig
und denken so viel,
und halten’s für Wahrheit –
ein ewiges Spiel!
© Sigrid Hartmann
Kommentare
'nen SOMMER macht 'ne Schwalbe nicht -
Dafür (wie hier) (D)ein fein Gedicht!
LG Axel
klassisch schön!
LG Alf
Wir wissen zu wenig ... Sehr wahr! - Der letzte Vers: ein Kleinodexemplar.
LG Annelie
Ein Lächeln für Deine wunderbaren Verse und die Weisheit darin.
Liebe Grüße, Susanna
Das ewige Spiel gefällt uns sehr, wir lieben es alle und geben's nicht her, so lass es uns, liebe Sigrid, halten, so wie ein Spiel das Leben gestalten ...
Ich wünsche Dir ein gutes Jahr 2019 ...
Marie