Ein Baum, der rot und golden steht,
von dem schon manches Blatt geweht,
der zeigt uns an, es ist so weit –
adieu, du schöne Sommerzeit.
(Bei mir fliegen die Blätter auch!
Doch scheint es kaum des Herbstes Hauch ...
Wenn Bertha Krause brüllt und schreit –
hier Winter kalt ins Zimmer schneit ...)
Sie ist vom Herbstwind umgeben.
Blätter fliegen wie Vögel,
lautlos, als würden sie schweben
oder trügen Segel.
Den Kindern mögen diese Zeiten
im Spielen großen Spaß bereiten.
Sie toben in den Blätterhaufen –
Solch Spielzeug kann man nirgends kaufen!
Kaum einer kann es glauben,
das Jahr geht wieder mal zur Neige!
Es wird uns Stund‘ um Stunde rauben –
der Baum zeigt dies durch leere Zweige.
Die Ernte ist fast eingebracht,
Obst und Gemüse eingemacht.
Die Abende sind länger nun –
es ist die Zeit, sich auszuruh’n.
Vom perlend Tau zum blühend Reif
zieh’n Zeitenkreise enger ...
Minuten holt sich Dämmergreif,
der Sommerrattenfänger.
Doch trägt er in sich schon das Neue,
zeigt im Frühling wieder scheue
Knospen, die das Stete zeigen –
im wiederkehrend' Jahresreigen.
Herbstgedicht der Künstlergruppe 14 Zoll
1.Sigrid Hartmann/2.Axel C. Englert/3.Angélique Duvier/4.Alf Glocker/5.Noé/6.Corinna Herntier/7.Ralf Risse/8.Michael Dahm
Foto Angélique Duvier
Kommentare
Herbst mit Krause -
Dies Gedicht ist super ...
"Sommerrattenfänger" is 'ne Sause!
LG Annelie
Teamfähig wird KRAUSE nie -
Das Licht im Foto scheint Magie ...
LG Axel
Danke, euer vielstimmiger Herbstkanon stimmt mich mit schönen Worten auf den Abschied von der dritten Jahreszeit ein.
Liebe Grüße - Marie