Nur geträumt ...?
Im Halbschlaf,
warm, unterm
zuckenden Lid: Schreie
der Gefiederten im
schwarzen Pfeil, der durch das
Blau eines neuen Himmels sirrt ...
Nur geträumt –
vom edlen Biberpelz,
wie er ihr schmeichelt,
der „feinen“ Dame –
Trophäe einer Frühlingsjagd.
Nicht geträumt ...
armer Bruder Biber – du darfst
neuerdings auch
Menschen beleiben –
geschnetzelt oder als
Ragout mit Knödeln.
Na denn, ihr hungrigen Leut …
Wohl bekomms!
Und nur geträumt – ach,
dass der Winter vorbei sei
und der Tag wie eine
goldene Münze glänzt,
geworfen vom Frühling.
Nur geträumt – ach,
von Sergej, dem Dichter:
Sein Weizenhaar ... wie es
die Taiga zum Leben erweckt.
Nur geträumt – mich,
im weißen Blütenschnee,
wenn die Zeiger der Monduhr
Mitternacht zeigen.
Ach, und nur geträumt,
dass unser Atem den Schnee
schmilzt, bevor der kleine
Krokus erwacht.