Selbst erfüllende Prophezeiungen.

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Keine Prophezeiung hat die Pflicht sich zu erfüllen,
ob sie als selbsterfüllend gilt, ob nicht ...
Wir sind dem Schicksal stets zu Willen,
es hat sein eigenes Gesicht
und das ändert sich auch nicht,
wenn wir es zu beherrschen glauben.

Wir geben aber Dingen schonend einen Namen,
damit wir was in Zuversicht beginnen.
Und wir verleih'n dem Handeln einen Rahmen,
in dessen Passepartout wir spinnen,
wodurch wir scheinbar Land gewinnen,
um ganz in Ruhe abzustauben.

Wer unkt, gilt dabei als völlig aus der Spur geraten,
ob er nun wirklich das System durchschaut,
ob er ihn riecht, den heißen Braten,
ob er nur auf den Sand gebaut,
vor dem es uns dann später graut,
das soll uns nicht die Hoffnung rauben!

Es ist nur wichtig, sich „es wird alles gut" zu sagen!
Dann kommt man nicht aus dem Konzept ...
Lasst uns doch fröhlich alles wagen,
denn wo der Bär besoffen steppt,
da schreiben wir uns das Rezept:
„Lasst uns den Anspruch höher schrauben!"

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