Was Worte nicht sagen,
was Ohren nicht hören,
was Augen nicht sehen,
kannst du es verstehen?
Was Wolken verbergen,
was Wellen tragen,
was Winde verbreiten,
kannst du mir es zeigen?
Was jetzt und hier gerade geschieht,
was gestern noch war,
was morgen wird sein,
kannst du es wirklich erklären? - Nein.
Wenn der Sinn von so vielem
sich versteckt und verbirgt,
wenn wir beide nicht wissen,
wer das alles bewirkt,
wenn wir nicht einmal sicher sind,
ob wir das Gleiche empfunden,
wenn wir mit eigenem Kompass
die Meere erkunden,
dann schauen wir uns
durch trübe Gläser an,
und fragen uns,
wann die Nebel fallen
oder doch lieber nicht,
weil dann so manches zerbricht,
was wir mühsam aufeinander gebaut,
und uns vor dem wahren Erkennen graut?
Dem Suchenden ist der Mut zu eigen,
er weiß: Es gibt kein endgültiges Schweigen,
er hört niemals auf zu hoffen,
er hält seine Türe immer weit offen
für alles, was Worte nicht sagen …
Kommentare
Hervorragend, bin schwer beeindruckt.
(Nur in der Mitte das "Nein" ist redundant, aber das ist Geschmacksache.)
LG U.