Das Gedankennest
Die Sturmböe zerzaust das Haar
spröde werden die Lippen geküsst
vom Salz des Meeresgottes, der
keine Unterschiede macht –
er schickt
seine Wellenreiter
über die Dünen
Es klammert der Halm sich fest
in den Boden, die Wurzel schlingt
sich um zaudernde Knöchel
slow motion, die Welt treibt
vorüber, für eine kurze Weile
bleibt sie für mich
im Alleingang
stehen
Unter dem Wolkendach bauen
Wildgänse eine Burg, und die
Möwen erreichen ein Crescendo
das in den Ohren nachhallt
Wenn die Birken sich hin zu
dir neigen, lasse den Vogel fliegen
der sich in deinem
Gedankennest
verfangen
hat
© dherrmann
Gedichtform:
Thema / Schlagwort: