Ich kenn einen Baum,
er ist eine Sie.
Sie wird mich überleben,
doch sterben auch sie.
Ihr Name ist Birke,
kein Adelsgeschlecht.
Doch hat sie Charisma,
ist edel und schlicht.
Wir brauchen nicht Worte,
um uns zu verstehn.
Sie winkt mit den Blättern,
wenn ich zu ihr geh.
Wir werden uns scheiden
einmal, vielleicht bald.
Doch sie wird hier bleiben,
am See vor dem Wald.
© Willi Grigor, 2019
Landleben in Liverud
Kommentare
Edel und schlicht,
auch dein Gedicht.
Und hinwiederum voller Anspruch. Gefällt mir sehr.
LG Uwe
Freut mich, Uwe!
Wir lieben Liebesgedichte,
aber es muss ja nicht immer eins für die Frau sein.
LG
Willi
Ein feiner Platz scheint's, obendrein:
Da möchte man fast Birke sein ...
LG Axel
Die Birke und ihr Umfeld -
so fein, dass man fast umfällt!
LG
Willi
Ich las mal von einem schwedischen Adelsgeschlecht. Das lebte wohl im 13. Jhdt.
und nannte sich "Birkenbeine". Dein Gedicht habe ich sehr gerne gelesen. Danke.
HG Olaf
Das war mir neu.
Im Netz fand ich unter "Städte und gilden der germanischen völker im mittelalter":
8. Durch das neue Königtum, welches Sverrir, das Par-
teihaupt der Birkenbeine (1177—1202) aufrichtete, war eine
straffe Beamtenregierung im Reiche geschaffen worden...
LG
WIlli
Deine wunderschöne Birkenfreundin verdient es, so poetisch gelobt zu werden, danke dafür, Willi!
Liebe Grüße - Marie
Ja, diese hier oft als "Unkraut des Waldes" betitelten Bäume sind meine Freundinnen. Und die, die Du "wunderschön" nennst, ist meine heimliche Geliebte.
Ich danke Dir für D e i n e n Lob, Marie.
Herzliche Grüße
Willi
Deine „Birke“ – hoch lebe sie:
ich empfinde große Empathie.
Liebe Grüße
Soléa
Die empfinde ich für Deine Zeilen auch, Soléa.
Herzliche Grüße aus einem schönen Morgen im Norden
Willi
So stimmungsvoll ist Deine Ode an den Baum.
In Gedanken lehne ich mich an den Stamm,
schau hoch zur Krone direkt in den Himmelsraum.
Und wie die Blätter das Licht auffangen, wundersam.
LG Monika
Ein Baum ist nicht nur Baum.
Er kann auch eine Freundin sein.
Vor allem, wenn er (sie) Birke heißt.
Danke für den freundlichen Kommentar, Monika
Willi