Kleine Motten taumeln schaudernd quer aus dem Buchs;
sie sterben heute abend und werden nie wissen,
daß es nicht Frühling war.
September 1920 schreibt Rainer Maria Rilke aus Genf:
„Kennen Sie die kleine japanische (dreizeilige) Strophe, die Hai-Kais heißt? die (sic) Nouvelle Revue Francaise bringt eben Übertragungen dieser in ihrer Kleinheit unbeschreiblich reifen und reinen Gestaltung …“ (Quelle: Deutsche Haiku-Gesellschaft e.V.)
Viele deutsche Haijin, zu deren Pionieren Rainer Maria Rilke gehörte, benutzen eine freie Haiku-Form, die aber die Kürze und Flüchtigkeit und damit den Charakter des Haiku erhält.
Gedichtform: