METTLACH

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Die bislang unbestätigte Herkunft eines
saarländischen Ortsnamens

Die Saar fließt um die Ecke rum
bei Mettlach, jenem schönen Ort,
doch weiß kaum einer wohl, warum
der Ort so heißt, woher das Wort.

Gesucht - gefunden: die Legende
erzählt von Kurt, dem braven Mann:
er ist gesellig und behende,
nur schad', dass er schlecht hören kann.

An jedem Mittwoch, da geht Lore -
so ist der Name seiner Frau -
zur Probe, denn sie singt im Chore
'Concordia Saarschleife e.V.'

Zum selben Zeitpunkt dann geht eben -
auf dass er nicht alleine bleib' -
der Kurt zum Stammtisch einen heben,
zum Zeitvertreib in seine Kneip'.

Dort pflegt man es, beim Bier zu scherzen,
erzählt sich manchen klooren Witz,
den Alltagsfrust sich auszumerzen -
bis spät zur Nacht behält man Sitz.

Des Kurts gehandikapte Ohren
hör'n zu dann, lauschen kräftig hin,
jedoch versteht er nichts - verloren
sind die Pointen und der Sinn.

Doch eines Abends wird er locker:
weil er schon wieder nichts verstand,
erhebt er sich von seinem Hocker
und wettert außer Rand und Band.

"Ihr wisse doch, ihr liewe Leit,
dass ich so gudd net höre kann,
ich saan es eich noch äänmol heit:
ich hann schun wedder nix verstann!

Drum bitt ich eich, de Ton se heewe
un laud se schwätze dann un wann,
damett ich mettlach, mettlach, mettlach,
jo efdersch mett eich lache kann!"

vcj

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