BLÄTTERREIGEN.
BUNTER REGEN,
STURMGEQUÄLTER ZWEIGE RAUB,
TREIBT MICH AN,
STREBT MIR ENTGEGEN,
DIENT ALS TEPPICH
NASSEN WEGEN,
FARBGEWALTIG,
LEBENSTAUB …
BLÄTTERWIND
AUF STILLEN PFADEN,
GLEICHNISHAFTER BLÄTTERREGEN,
TREIBST DIE STUNDEN,
DIE GEZÄHLTEN,
UNBARMHERZIG MIR ENTGEGEN.
NOCH HERRSCHT FARBE
MANNIGFALTIG
AUF DEN FLUREN,
DEN BEGANG'NEN,
SCHICKSALSHAFT,
KONTRASTGEWALTIG,
LEBENSWERT
UND
VIELGESTALTIG …
TROSTREICH MIR,
DEM ERDBEFANG'NEN.
Der Text entstand am 20.11.1986 als "tröstende Selbstaufmunterung" im Rahmen einer längeren Erkrankung, hat doch der Herbst (auch der des Lebens) noch seine "lebenswerten, vielgestaltigen und trostreichen" Seiten. Seltsamerweise gewinnt dieses Gedicht für mich immer wieder an Aktualität ... es hat somit - auf mich bezogen - etwas "Hellseherisches" an sich.