abstand

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die welt wird langsamer

hauchdünne nebelschleier schieben sich
milchzart
zwischen die dinge und mein wollen

die klaren kanten der objekte
werden stumpf und weich
die dringlichkeit der augenblicke
weicht meinem grübeln
über mögliche entschlüsse
worte gerinnen zu abstrakter starre
in der die dinge ewig unverändert bleiben

ist es ein todesahnen
das mir am nacken tastet
und mich für eine weile
des trosts der ständigen veränderung beraubt?

es scheint das leben sich
mit weiten schritten zu entfernen

die küchenuhr tickt lauter als gewohnt

sie mißt die zeit
von hier bis zu den sternen

ihr gang bleibt gleich

sie zählt
und bläst
die schleier meiner kurzen ewigkeit
sanft und bestimmt
in die vergangenheit

Veröffentlicht / Quelle: 
Auch abgedruckt in "Gemischter Satz. Gedichte" --- Rezension des Bandes auf: https://verlag.gangan.at/titel/gemischter-satz/

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Kommentare

09. Sep 2015

Abstand - Nein, das kommt mir ganz nah .
Grüße in den neuen Tag
Eva

09. Jan 2018

Liebe Eva,
zunächst meine Entschuldigung für die späte Antwort auf Deinen Kommentar - umso herzlicher! Bin eben dabei, nach einigen etwas herausfordernden Jahren mit mehr Muße alle meine Gedichte auf Kommentare zu überprüfen, auf die zu antworten ich nicht die Zeit hatte.
Liebe Grüße,
Walter