die welt wird langsamer
hauchdünne nebelschleier schieben sich
milchzart
zwischen die dinge und mein wollen
die klaren kanten der objekte
werden stumpf und weich
die dringlichkeit der augenblicke
weicht meinem grübeln
über mögliche entschlüsse
worte gerinnen zu abstrakter starre
in der die dinge ewig unverändert bleiben
ist es ein todesahnen
das mir am nacken tastet
und mich für eine weile
des trosts der ständigen veränderung beraubt?
es scheint das leben sich
mit weiten schritten zu entfernen
die küchenuhr tickt lauter als gewohnt
sie mißt die zeit
von hier bis zu den sternen
ihr gang bleibt gleich
sie zählt
und bläst
die schleier meiner kurzen ewigkeit
sanft und bestimmt
in die vergangenheit
Veröffentlicht / Quelle:
Auch abgedruckt in "Gemischter Satz. Gedichte" --- Rezension des Bandes auf: https://verlag.gangan.at/titel/gemischter-satz/
Gedichtform: