Plattentektonik

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von ulli nass

die Plattentektonik
meiner Seele
schien eingefroren
in der Zeit

nun öffnet
sich ohne
Auspizien von Auguren
der Schlund
zum pulsierenden Magma
meines Wesens

ich bin bereit

pyroklastischen Stömen gleich
drängt's mit eines
Urknalls Kraft nach oben
hin zum Licht

der materielle Geist
möcht alles neu gestalten
die alte Welt
alles was bisher war
zerbricht

das ungeheure Geschehen
voll schöpferischer Kraft
verleiht kachektischen Gedanken
neuen Lebenssaft

wird unaufhaltsam
Welten und
mich verändern
meine ehern skeptische
Natur erlischt
verwischt wird
jede Spur

die neue orientiert sich
am Aberglauben ferner Länder
an semitoten Göttern
an Mysterien
und an im Grunde
trivialen
Wundern nur

ein neues Universum
tut sich unerwartet auf
mit mir fremder
Erfahrung

ich bete inbrünstig zu Gott
hoffe und bete intensiv
es bleibe mir erspart
geschlossene Verwahrung

nehme äquivalent für
den Rest meines Lebens
Verblendung und jegliche
intellektuelle
Einschränkung
bereitwillig hin

mag alles
quasi ad libidum
dereinst enden
wie die Alten dachten

in Hades,Hölle, Unterwelt
vergessen dann
alle völlig unnötigen
Glaubensschlachten
da war nie Sinn

die tektonischen Platten
bleiben stets in Bewegung
nichts bleibt wie es ist

bis endlich
alles Existierende
zu Nichts zerfällt
und nicht mehr
ist

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