Entbehrungen, Verlust und Krieg,
erlebte sie – doch nie den Sieg
der Freiheit. Sie starb, kurz bevor
das Deutsche Reich den Krieg verlor.
Ihr Wirken, ihre Schaffenskraft
war ungewöhnlich, meisterhaft,
als Stimme derer, ohne Rechte,
für aller Willkür Opfer, Knechte.
In Plastiken und ernsten Bildern
vermochte sie das Leid zu schildern.
Beklemmend realistisch war,
was sie an Kunst aus sich gebar.
Sie provozierte für die Schwachen.
Gehindert bald am Weitermachen,
durch Amtsenthebung und Verbot,
geriet sie selbst in große Not.
Ihr Leben – in so düsterer Zeit –
ein Weckruf für mehr Menschlichkeit!
Wofür sie stand, war gut und richtig,
und ist heut noch genauso wichtig!
(Käthe Kollwitz, geb.Juli 1867, gest. April 1945)
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