Von ‘n „Fischer“ un syn Frust

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Buttje, Buttje in der See!
Langt mir nicht, was ich da seh!
Auch das Europa-Parlament
ist für mich kein Argument.
Ich habe es schon weit gebracht,
doch – hat’s mich glücklicher gemacht?

Mandje! Mandje! Timpe Te!
Jetzt bin ich Chef der SPD!
Doch nicht allein, dass ich gewählt:
Einstimmigkeit war das, was zählt!
Nun kann mich niemand niederringen,
ich werde Stimmenzuwachs bringen!

Buttje, Buttje in der See!
Das Wahlergebnis jetzt tat weh …
Die Opposition werd ich anführen,
Regierung kriegt mich bald zu spüren!
Was meine Aufgabe jetzt ist?
Ganz laut zu krähen auf dem Mist!

Buttje, Buttje in der See!
Jamaica klappt nicht, wie ich seh.
Ich wollte die Partei erneuern,
nun aber Richtung GroKo steuern.
Vollmundig schwör ich, dick und fett:
Nie werd ich Teil vom Kabinett!

Mandje! Mandje! Timpe Te!
Was interessiert der Gestern-Schnee!
Jetzt will ich endlich DOCH regieren,
das Außenministerium führen!
Will Heiland und Erlöser sein!
Ich groove mich schon mal drauf ein …

Buttje, Buttje in der See!
Niemand mehr da, so weit ich seh,
der mich noch unterstützen will –
es wird so eigenartig still …
Ach, bitte, Buttje, gib ein Stück
Europa-Hüttchen mir zurück!

© noé/2018

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Kommentare

10. Feb 2018

Fürwahr, der Butt bewiesen hat:
Nun ist sogar der Wähler platt ...

LG Axel

10. Feb 2018

Dieses Gedicht zeigt Fantasie, Verstand und Charme;
die Politik hat einen langen Arm.
Wohin der führt?
Ich will es nimmer wissen
und nimmermehr ein Fähnlein hissen.

LG Annelie

11. Feb 2018

... ist eins meiner Lieblingsmärchen mit zeitlosem Wahrheitsgehalt ...

LG Marie