Über lichtzarte Pusteblumen, die
durch dunkle Tage schweben,
gießt sich die Regenrinne des Aprils.
Ich möchte mir ein Seidenkleid
aus veilchenblauen Sternen weben ...
und weiß doch längst: Die Sonne legt
sich auch auf Dornen und auf Filz.
Deichoben drängen sich die Kühe
an den Stacheldraht; eine rot-bunte
trägt im Maul die kleine Gänseblume.
Auf alter, winterwunder Heimatkrume
schon seit ewig harrt: eine versprengte Bombe
wie in einem ungewollten Brautgemach.
Noch jagt der morgenfrische Wind
den regnerischen Wolken nach.
Wenn mich, erweckt zum Leben von den
feierlichen Bäumen – viel tausend Schatten
liebevoll umstellen, möcht einen neuen
Frühlingsmonat ich erfinden: Mohn.
In meinem Herzen züngeln Flammen schon:
die Feuer wunderschöner Blütengärten ...
als würden nicht auch Kriege Frühlinge verhärten.
Als würden nicht die Toten jener Kriege schwerer wiegen
denn alle Sonnenblumen dieser wehen Welt ...
Wir reden selten von Vergänglichkeit ...
Wir nehmen meistens hin, was uns hier nicht gefällt:
Die Schattenberge, dahin unsere Stunden fliehen …
Und Jahre, fruchtlos, die wie Wolken weiterziehen.