Marsch der Personalpronomen

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ICH
will allzu gern für mich
von deinem Kirschenmund
ein ganzes Pfund.

DU,
nur du und immerzu,
zwölf Mal - was es auch sei -
mit einem Jubelschrei.

ER,
wie jeder Irgendwer
lass seine Finger weg von dir,
sonst mach ich aus ihm Altpapier.

SIE,
jede Schöne wo und wie,
sie ist mir einerlei,
die Liebe will es wanzenfrei.

ES,
es macht mir keinen Stress,
dich lieben selbst in Senegal,
das Wo ist mir doch piepegal.

WIR,
wir haben ein Klavier!
Wir spielen uns ein halbes Stück
und spüren ganzes Glück.

IHR,
ihr Götter, trinkt Arsen im Bier,
auch wenn ihr gar nicht wollt –
ihr sollt!

Denn SIE,
die Götter, waren nie
dem Menschen wohl gesinnt,
wenn er im Glück zerrinnt.

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Kommentare

11. Nov 2018

So vorder- und hintergründig witzig-herzlich, ganz der Uwe ...

LG Marie

11. Nov 2018

Wenn Krause den Bier-Gott erwischt!
(Dann wird es sein, dass sie ihn drischt ...)

LG Axel

11. Nov 2018

Wen die Götter lieben, der stirbt jung!

Besser ist, wenn sie das Glück Dir neiden ...
brauchst dann weniger zu leiden.

Liebe Grüße,
Annelie

11. Nov 2018

Einfach toll! Gut gelungen.
(Ein Pfund Kirschenmund ... aufgespritzt oder wundgeküsst? Die Aaarme ...)

11. Nov 2018

Richtig so: die Liebe genießen, die Augen offen halten, das Glück beschützen :)
Tolles Gedicht!

Lieben Gruß,
Ella