Sommerwind Zweitausendundachtzehn

Bild von Monika Laakes
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Er wirbelt die Hitze
durchs körnerlose Feld.
Es brechen die Ähren
mit klagender Spitze.

Er schüttelt nieder
die dörrenden Blätter.
Da knarzt die Platane,
es platzt ihr Rindenmieder.

Gedanken zerbröseln,
sein Atem ist heiß.
Kein Blitzlicht im Hirn,
nur kraftloses Dösen.

Zermürbende Stummheit
überzieht dieses Land.
Natur zeigt uns Fäuste,
warnt uns vor der Dummheit.

Sieben Milliarden Menschen
bewohnen diese Erde,
kämpfen gegen die Natur.
Ihre Rache sind Turbulenzen.

Nun schickt sie auch uns
den quälenden Wind
ins wohl temperierte Land.
Verweigert uns ihre Gunst.

So wirbelt er Hitze
durchs körnerlose Feld.
Es brechen die Ähren
mit klagender Spitze.

12.08.2018

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Kommentare

12. Aug 2018

Danke, liebe Monika, für dieses gute und wichtige Gedicht. Ein Umdenken in der Landwirtschaft ist unbedingt erforderlich. Ein (zu) heißer oder kalter Sommer und ein warmer Winter können dafür sorgen, dass ein Hof Pleite geht. Landwirtschaft ist ein Geschäft, das total vom Wetter abhängig ist. Jene Bauern, die viel Geld in die Saat investiert, Sprit für den Traktor gekauft und viel Zeit auf den Feldern investiert haben, sollten ausreichend entschädigt werden. Und wir - ja wir, die nicht mehr arbeiten müssen, dösen dahin. Es wird die Zeit kommen, da alle Räume klimatisiert werden müssen, um ein Massensterben auf dieser Erde zu verhindern. Der Klimawandel stellt eine echte, kaum zu bewältigende Herausforderung für den Menschen dar.

Liebe Grüße,
Annelie

13. Aug 2018

Dir danke ich sehr, liebe Annelie, für Deinen ausführlichen Kommentar. Wir sind keine Insel der Seligen. Die weltweite, mitunter subtile, Schändung unserer Erde zeigt uns deutlich unsere Verbundenheit. Spontan muss ich an die Chaostheorie von Edward Lorenz denken: >Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen.< Dient die Menschheit letztlich als Dynamo in Richtung Erdauslöschung? Dann folgt sie doch einem natürlichen Prinzip - Geburt, Entwicklung, Tod... Jedoch hat die Menschheit bis jetzt überleben dürfen. Allerdings - mit Deinen Worten - >Der Klimawandel stellt eine echte, kaum zu bewältigende Herausforderung für den Menschen dar.<

Liebe Grüße und dennoch Heiterkeit,
Monika

12. Aug 2018

Danke für das ausgezeichnete Gedicht, liebe Monika, es beschreibt den grade stattfindenden „Jahrhundertsommer“ mit poetischen Worten treffend … ja, die gesamte Kreatur leidet unter der so lang anhaltenden Hitze, und wir ahnen, nein, wir wissen, dass wir am Beginn eines – zum Teil von uns Menschen – verursachten Klimawandels stehen, der nicht nur, aber auch uns direkt betreffen wird. Die übernächste Generation wird es spüren … hautnah.

Liebe Grüße zu Dir - Marie

13. Aug 2018

Liebe Marie, ein Dankeschön an Dich! Ach, wenn es keinen Optimismus gäbe, wären wir verloren. Starr vor Angst mit Kopf in den Sand und weiter so? Im Rückblick sehe ich, dass die Menschheit durch neue Anforderungen neue Überlebensstrategien entwickelt hat. Der Preis steht allerdings noch in den Sternen... Die kommenden Generationen werden unvorstellbar krass umdenken müssen.

Liebe Grüße, verlier den Frohsinn nicht,
Monika

12. Aug 2018

Ein wohl nötiger Wandel scheint eingeleitet. Mehr als geduldig hat diese Erde uns ausgehalten, vielleicht bis zum geht nicht mehr. Es wird sich zeigen ob wir lernfähig sind.
Sommerwind wird’s wenig kümmern ..

LG Eva

13. Aug 2018

Ja, liebe Eva, >mehr als geduldig< ging die Erde mit uns um. Das Resultat werden wir schlucken müssen.
Herzliches MERCI für Deine Worte.

Liebe Grüße und einen frohen Tag,
Monika

12. Aug 2018

Der "Markt" wird wieder alles regeln!
(Auch lässt er uns in Plastik segeln ...)

LG Axel

13. Aug 2018

So prägnant amüsant kommst Du daher,
das ist typisch Axel, das genieße ich sehr.

Danke, lieber Axel, mit herzlichem Gruß,
Monika

13. Aug 2018

Das triffts!!!!!

LG Alf

13. Aug 2018

Ach lieber Alf,
zwei Worte nennst Du mir, inhaltsschwer...
Dafür bedanke ich mich sehr.
Spontan hatte ich Schiller im Sinn,
oje, wie vermessen ich doch bin.

Wünsche Dir einen harmonischen Tag
mit guten Grüßen,
Monika

13. Aug 2018

Fettes MERCI für alle Klicks!

LG Monika

13. Aug 2018

sorry ich konnte nicht mehr - war den Tag dabei mein Stadtatelier auszuräumen...

Wenn Du's genau wissen willst: Ich halte ALLES was grade so auf uns zukommt für keine "Herausforderung" mehr - das sind die ersten Anzeichen für das Ende! Aber ich bin keineswegs pessimistisch...weit in die Zukunft blickend, sehe ich voraus, daß nach 5000 Jahren Krieg und Elend in allen Sparten, die das Leben so hergibt, wieder eine neue Zivilisation entstehen wird. Vielleicht werden es ja auch 10 000 Jahre sein... Aber dann wird der neue Mensch klug genug sein, um endlich überleben zu können.

LG Alf

14. Aug 2018

Oje lieber Alf, ich fand Deinen knappen Kommentar gut. Hab mich gefreut. Zudem lese ich sehr aufmerksam Deine vielfältigen und brillanten Beiträge, die zum Nachdenken anregen, bisweilen aufregen. Ich habe auch meine Sorge und befürchte, dass die rasant steigende menschliche Population zu gewichtig wird für die begrenzte kleine Erde. Die wächst nicht mit. Und Erfahrungswerte dahingehend gibt es nicht. Vielleicht weichen die Superreichen in den Kosmos aus, suchen dort ein neues Zuhaus'... Schmunzel... Ach ja, da gibt es das Experiment mit den sozial geprägten Ratten, die in einem Käfig zu sehr aufeinander hocken mussten. Das Resultat: sie fraßen sich gegenseitig auf. Gottlob sind Menschen fähig, sich aus noch so aussichtslosen Situationen herauszuwürgen. Bis heute jedenfalls haben sie überlebt. Und die absolute Auslöschung durch Atomkraft ist jederzeit möglich. Und Dein Weitblick, lieber Alf, über 10000 Jahre zeugt von Zuversicht. In diesem Sinne leben wir einfach - wenn möglich - heiter weiter.

LG Monika