Regenkuss

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Regen fällt aus allen Wolken,
giert danach, die Erde zu küssen.
Bedrängt sie kräftig mit ihrem Nass,
das der Wettergott mitgebracht.

Doch steinhart – der Boden trocken,
verschmäht der Tropfen Lust.
Vorzudringen in sein Reich,
nach unten, wo die Hölle heizt –
gibt's keinerlei Durchkommen,
die Äcker, wie benommen,
von der langen Dürrezeit …

Versiegelt die braune Kruste –
trocken, dass sie reißt,
kahle Stellen machen sich hässlich breit.

Doch, mit aller Herrgottsgeduld,
sickert Wasser ein.
Lässt sich beharrlich Zeit –
steht bereit.

Und die Erde endlich willig
öffnet Tür und Tor –
wie ein Schwamm zieht Feuchtigkeit ein,
saugt und schmatzt wie nie zuvor.

So gut getränkt, kann sie schlafen.
Friedlich ruht das Land.
Die letzten Tage waren heiß,
doch nun ist alles völlig entspannt.

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