Vor dem Busch zieh' man den Hut
einer Göttin einst geweiht,
die den vielen Wesen hold
sorgt, dass alles gut gedeiht
Der Holunder lindert Schmerz
heilt bei Grippe und Ödemen
Marmelade macht man, Saft
Auch der Wein ist zu erwähnen
Haus und Hof sind wohlbeschützt
Ehren darf man ihn und hegen
Uns, die wir so fleißig spinnen
gibt die Hollermutter Segen
Vor dem Hollerbusch/Holunder soll man einer Redensart nach den ‚Huat ziagn‘. Er war heilig und gab Menschen und Häusern Schutz. Fällte man einen Holunder, hatte man ihn noch bis ins 18. Jh. um Entschuldigung gebeten. Seine Blätter, Blüten, Rinde und Früchte können vielseitig verwendet werden. Der Baum war der göttlichen Hollermutter (‚Frau Holle‘) geweiht. Der Name hängt mit den Worten 'Huld' und 'hold' zusammen, was auf das freundliche Wesen hindeutet. Die Holle (Hulda) war insbesondere die Schutzpatronin der Spinnerinnen, aber auch Wächterin des Totenreiches. Unter dem Holunder wurden ihr mancherorts Opfergaben und Gebete dargebracht.