Als sei die Zeit eine Zitrone,
so presst man jeden Saft aus ihr.
Als wenn es sich damit belohne,
das stark geschund'ne Arbeitstier ...
Wo früher "wem" die Stunde schlug,
erhöht man den Sekundentakt -
trotzdem gibt es nicht Zeit genug,
dass Zeit man für einander hat.
Mit Tunnelblick von hier nach dort -
ja, beamen wäre gar nicht schlecht,
denn Zeit einsparen wird zum Sport,
der noch mehr Zeit einsparen lässt.
Ach, Muse, flüchtest du davon?
Durch solche Hektik eingekreist?
Entziehst uns die Inspiration?
Verödet so der Schöpfergeist?
Wo keine Zeit zum Denken bleibt,
verliert der Mensch sich aus dem Blick.
Den Geist hat er da schnell vergeigt,
sein Dasein wird zum Possenstück.
noé/2015
Gedichtform: