Ich habe es ihr nicht erspart,
erschrocken hat sie's angehört,
ich habe sie danach gefragt
- sie wirkte aufrichtig verstört.
Der 15. November war's,
- fast 20 Jahre Wiederkehr ...
Dass du nicht mal die erste sahst,
fällt noch und immer wieder schwer.
Auch Khalil Gibran war dabei,
der Atem stockte allen hier,
denn die Beamtin "war so frei ..."
Hatte sie etwas im Gespür?
Sie sprach von "Tod" und "Zusammenstehen",
Betroffenheit fiel alle an:
Ohne uns vorher anzusehen,
"spürte" sie wohl den Sensenmann ...
An unsrem hart erkämpften Tag,
als wir uns das Versprechen gaben,
stand er als Gast ja schon parat
- den wir nicht eingeladen haben.
Die Heirat war der pure Trotz -
wir wollten's dem Halunken zeigen!
Er schüttelte den kahlen Kopf
und ließ sich dadurch nicht vertreiben.
Die Vollbremsung kurz nach dem Start,
die rüttelt arg an dem Getriebe,
fand die Beamtin. Das sei hart.
Das stimmt. Und dennoch: Es war Liebe.
noé/2015
Kommentare
Der Leser ist dabei hier auch -
Spürt den Tod, den kalten Hauch...
LG Axel