Weißt du noch? Nachts. Die letzte Umarmung.
Hinter verschlossenen Türen des Schicksals sein letzter Aufschrei.
Und draußen bebte der mutige Frühling,
der Liebeszaubermonat Mai.
Ich malte Gedichte auf deinen Lippen – mit den tausend Meilen –
in uns explodierten sie goldgelb.
„Warum kannst du nicht bei mir bleiben?“
Nicht dir, sondern Gott habe ich diese Frage gestellt.
Er hörte mir zu,
den Kopf zweifelnd auf seine Schulter gelegt.
„Das war doch dein Wunsch gewesen.
Dich selbst hast du damit reingelegt.
Du wolltest doch nur diese Nacht haben.
Ich habe sie dir geschenkt.
Wie der klebrige Honig aus den süßen Sehnsuchtswaben
schmecktet ihr eurer Liebe verrücktes Getränk.
Den Kelch deiner Sehnsucht wirst du nicht vollbekommen.
Das war dir doch bewusst, und morgen früh endet deines Wunsches Kraft.
Einen anderen Weg wird er gehen.
Ihn zu stoppen, habe nicht mal ich die Macht.“
„Er wird gehen ...?", fragte ich. „ Jetzt ...?"
„Gesetz ist Gesetz!", sprach Gott. „Und es wird nicht gebrochen.
Genieße den Mann noch ein wenig, in diesem Leben gehört er nicht dir.
Ich habe ihn einer anderen versprochen ..."
Weißt du noch ...? Nachts ... Die letzte Umarmung ...
Kommentare
Tausend Meilen:
Starke Zeilen!
LG Axel